Drohnen suchen nach Kampfmitteln | Schaumburger Wochenblatt

23.04.2025 10:06

Drohnen suchen nach Kampfmitteln

In den kommenden Wochen überprüft der Übertragungsnetzbetreiber Amprion, ob im Planungsraum des Erdkabelprojekts Rhein-Main-Link Kampfmittel in dem Boden vorkommen. Dazu werden Drohnen über die Gebiete fliegen.

In etwa drei Jahren plant Amprion, mit dem Bau des Rhein-Main-Links zu beginnen. Die 600 Kilometer lange Gleichstromverbindung, Rhein-Main-Link genannt, wird als Erdkabel verlegt. Es ist wahrscheinlich, dass die zukünftige Trasse auch Gebiete durchquert, in denen Kampfmittel aus den beiden Weltkriegen vermutet werden. Ob sich diese Vermutungen bestätigen und ob eine Bergung notwendig wird, wird Amprion in den kommenden Wochen mithilfe von Drohnen überprüfen. Auf diese Weise können verdächtige Flächen mit minimalem Aufwand untersucht werden. Die Drohnen überfliegen das Gelände in einer Höhe von 50 bis 150 Zentimetern und sind mit magnetischen Messsensoren ausgestattet, die mögliche Kampfmittel im Untergrund finden können. Es werden dabei keine Luftbilder oder Videomaterialien erstellt.

Weitere mögliche Suchverfahren

Wo Drohnen nicht eingesetzt werden können, nimmt das Unternehmen konventionelle Oberflächensondierungen vor. Fachleute untersuchen die verdächtigen Flächen mit kleineren Fahrzeugen wie Quads oder zu Fuß. Der Untergrund wird durch geomagnetische Messungen abgebildet. Die Eigentümer und Bewirtschafter der Flächen werden im Vorfeld kontaktiert. Unter Umständen sind aufwendigere Tiefensondierungen mit Baggern oder speziellen Bohrgeräten notwendig. Die dabei entstehenden Bohrlöcher werden so schnell wie möglich wieder geschlossen. Für eventuelle Flurschäden leistet Amprion den Grundstückseigentümern eine Entschädigung. Verdächtige Gegenstände werden entfernt. Werden Kampfmittel im Bereich der späteren Trasse gefunden, ist eine Räumung erforderlich. Die verdächtigen Gegenstände werden freigelegt, identifiziert und bei Bedarf entschärft und geborgen. Hierfür stimmen sich die Eigentümer der Flächen und die zuständige Behörde im Vorfeld ab.


Bastian Borchers
Bastian Borchers

Redakteur Schaumburger Wochenblatt

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