Auch wenn Auto- und Radfahrer nicht immer diesen Eindruck haben: die Straßen in Schaumburg sind in den vergangenen Jahren tatsächlich spürbar besser geworden. Dafür sorgt eine Kooperation, die sich bewährt hat: Seit 2004 arbeiten der Landkreis Schaumburg und die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr, Geschäftsstelle Hameln, eng zusammen. Die Behörde übernimmt dabei auf Basis einer Kostenleistungsrechnung viele Maßnahmen im Kreisgebiet – mit sichtbarem Ergebnis.
Doch der Sanierungsbedarf bleibt hoch, nicht nur in Schaumburg, sondern auch in den benachbarten Kreisen Hameln-Pyrmont und Holzminden. Insgesamt 28 Großprojekte sollen dort 2025 auf Kreis-, Landes- und Bundesstraßen umgesetzt werden. Dafür stehen dem Hamelner Geschäftsbereich der Landesbehörde rund sieben Millionen Euro zur Verfügung.
Viel vor – aber zu wenig Leute
Was ambitioniert klingt, stößt allerdings an personelle Grenzen. „Wir haben etwa 80 Beschäftigte, aber rund ein Viertel der Stellen ist unbesetzt“, sagt Behördenleiter Markus Brockmann. Die Suche nach erfahrenen Ingenieuren gestaltet sich schwierig, viele wandern zu besser bezahlten Stellen ab. Zwar kommen junge Fachkräfte nach, doch der Erfahrungsverlust sei spürbar. In Westendorf bei Rinteln etwa stockt der geplante Kreisverkehr – solange, bis jemand gefunden wird, der das Projekt planerisch begleiten kann.
Schaumburg: Diese Straßen stehen 2025 auf dem Plan
Der Kreis verfügt über ein besonders dichtes Straßennetz und damit entsprechend viele Baustellen. Los geht es im Mai mit dem zweiten Abschnitt der K 10 in Krainhagen. Direkt im Anschluss bekommt die Ortsdurchfahrt Kirchhorsten (K 18/K 19) eine neue Asphalttragschicht. Danach folgt der Abschnitt der K 19 zwischen Sülbeck und Kirchhorsten nach Beendigung der Maßnahme an der K 10.
Ab Juni bis Dezember ist die Sanierung der Ortsdurchfahrt Heuerßen vorgesehen. Zeitgleich wird in Apelern die K 54 bis zur L 444 eine neue Deckschicht erhalten, ebenso die K 55 bei Reinsdorf – von der L 454 bis Lyhren und weiter bis zur K 54. Auch die K 57 zwischen Schmarrie, Hülsede und Meinsen bekommt in der Zeit von Juni bis Dezember eine neue Asphaltdecke, dort wird ein Brückenbauwerk instand gesetzt.
Baustellen auf Landes- und Bundesstraßen
Auf Landesstraßen sind ebenfalls mehrere Projekte geplant: Die L 445 zwischen Lüdersfeld und Probsthagen wird eine Radwegsanierung durchgeführt, was keinen Einfluss auf die Autofahrer haben soll.
Auf der Bundesstraße 65 könnte es dagegen eng werden. Dort wird der Abschnitt von Vehlen bis zur Einmündung der L 442 bei Obernkirchen saniert. Im August geht es los, die Arbeiten sollen vier bis sechs Wochen dauern. In Rinteln plant die Behörde zudem Lärmschutzmaßnahmen entlang der B 238, die in zwei Bauabschnitten ausgeführt werden sollen. Geregelt wird der Verkehr dann abschnittsweise mit Ampeln – ein genauer Starttermin steht noch aus.
Von Markus Brockmann, dem Leiter der Straßenbaubehörde in Hameln, kommt dazu noch eine klare Botschaft: Gäbe es in seiner Behörde keinen so drastischen Fachkräftemangel, könnten deutlich mehr Projekte in kürzerer Zeit umgesetzt werden. Und auch die Landesgartenschau muss bedacht werden, damit der Verkehr dann auch 2026 gut rollen kann. Daher werden nötige Brückensanierungen, wie auf der B65 in Höhe Algesdorf/Rodenberger Aue erst im Jahr 2028 angepeilt.