Das rustikal eingerichtete Ladengeschäft in den ehemaligen Räumen der Deisterbuchhandlung in der Langen Straße ist das Ergebnis einer längeren Entwicklung. Ausgangspunkt waren viele private Weinabende und Verköstigungen - am Ende stand oft die Frage der Gäste, wo es das Ausgeschenkte zu kaufen gebe. Rund 180 Weine haben es jetzt ins Sortiment des „Tröpfchens” geschafft. „Allein für dieses überschaubare Angebot haben wir gut 900 Weinproben gemacht und uns die Rosinen herausgepickt”, erzählt Dieter Wagner. Als Weinkenner würde er sich trotzdem nicht bezeichnen. „Letztlich ist der Kunde der Kenner. Geschmäcker sind verschieden, und das macht einen guten Wein aus: Er muss einem schmecken, sonst nichts.” Die Weine, ob rot, weiß oder rosé, bezieht er von aktuell 14 deutschen Winzern. Wagner kennt sie alle persönlich, kann viele Anekdoten erzählen. Bei der Auswahl verlassen sich seine Frau und er auf ihren eigenen ersten Eindruck. „Hier stehen nur Flaschen, die wir uns auch selbst in der Keller stellen würden.” Und durch die guten Kontakte sind auch niedrige Preise möglich. Darüber hinaus haben verschiedene Weine von insgesamt drei Kontinenten ihren Weg ins „Tröpfchen” gefunden: Europa mit Spanien, Italien, Frankreich und Portugal, Südamerika mit Chile und Argentinien, Afrika mit Südafrika. Von nicht ganz so weit her, aus der Pfalz und Rheinhessen, kommen die Liköre und Brände, auf die sich die Wagners ebenfalls spezialisiert haben. Dabei setzen sie vor allem auf Produkte aus dem Hause Rau. „Der Familienbetrieb versteht sein Handwerk”, erklärt Dieter Wagner. „Dort werden ausschließlich Naturprodukte, wenig Zucker und keine Aromen eingesetzt - das kommt gut an.” Wie auch die Geschmacksrichtungen, zum Beispiel Maracuja-Chili oder Ingwer-Orange. Eine kleine Auswahl an Gin, Grappa, Rum, Cognac, Whisky, Sekt und Secco komplettiert das Getränkesortiment des „Tröpfchens”. Hinzu kommen einige Öle, Essige, Pasteten - „verschiedene kleine Dinge, die sich gut für Präsentpäckchen eignen”, erklärt Dieter Wagner. Diese lassen sich individuell zusammenstellen und entstehen in Handarbeit. Zwar haben sie das Geschäft gerade erst eröffnet, Erika und Dieter Wagner haben aber schon Pläne für die Zukunft. Zum einen kommt bald Honig aus der Schaumburger Waldimkerei in das Sortiment. Im Frühjahr soll aber ein größeres Projekt angegangen werden: „Ich würde gerne eine Probierstube für Verköstigungen einrichten”, sagt Wagner. Bis dahin können Kunden viele der Produkte einfach auf einer der Veranstaltungen probieren, auf denen die Wagners unterwegs sind - zum Beispiel auf dem Bad Nenndorfer Weihnachtsmarkt, der noch bis Sonntag läuft. Einige der Produkte finden sich auch bei Blumen Benz in Lauenau. Am einfachsten ist aber ein Besuch im Geschäft: Geöffnet ist montags und freitags von 10 bis 13 und 15 bis 18 Uhr, donnerstags von 15 bis 18 Uhr sowie samstags von 10 bis 13 Uhr. Foto: tr