Unterschiede beim Tempo | Schaumburger Wochenblatt

07.07.2024 09:49

Unterschiede beim Tempo

Geworben wird bereits, aber nicht überall: Der Glasfaserausbau gelingt derzeit nur in ausgewählten Gebieten. (Foto: tau)
Geworben wird bereits, aber nicht überall: Der Glasfaserausbau gelingt derzeit nur in ausgewählten Gebieten. (Foto: tau)
Geworben wird bereits, aber nicht überall: Der Glasfaserausbau gelingt derzeit nur in ausgewählten Gebieten. (Foto: tau)
Geworben wird bereits, aber nicht überall: Der Glasfaserausbau gelingt derzeit nur in ausgewählten Gebieten. (Foto: tau)
Geworben wird bereits, aber nicht überall: Der Glasfaserausbau gelingt derzeit nur in ausgewählten Gebieten. (Foto: tau)

Der Ausbau von Glasfaseranschlüssen im Stadtgebiet kommt voran. Das sorgt allerdings auch dafür, dass eine angekündigte Kooperationsvereinbarung mit einem schwedischen Technologieunternehmen zur raschen Breitbandversorgung im gesamten Stadtgebiet noch nicht zustande kam.

Vor einem Jahr kündigte Bürgermeister Carsten Piellusch die Zusammenarbeit mit dem Unternehmen VX Fiber an. Das Ziel: innerhalb von drei Jahren eine komplette Breitbandversorgung im gesamten Stadtgebiet zu realisieren. Die Rede war von einem eigenwirtschaftlichen Vollausbau, der mit der Kooperationsvereinbarung zugesichert werden sollte. Doch unterschrieben ist noch nichts, wie der Stadtanzeiger auf Nachfrage erfuhr. ”Grund dafür ist der durch andere Telekommunikationsunternehmen durchgeführte Ausbau einzelner dicht bebauter Gebiete”, sagt Stadtsprecher Alexander Stockum. Man sei aber weiterhin an einer Zusammenarbeit interessiert und in Gesprächen mit der VX Fiber.

Das Problem: Durch den Ausbau anderer Anbieter habe sich eine Reduktion der potentiellen Anschlüsse ergeben, die noch versorgt werden können. Das habe die wirtschaftliche Lage verändert, so Stockum. ”Aus den ursprünglichen dichter besiedelten Gebieten sind fast 5.000 Wohneinheiten weggefallen.” VX Fiber halte aber an Wunstorf fest und arbeite daran, für die restlichen Gebiete einen wirtschaftlichen Ausbau hinzubekommen. Es gebe daher auch Gespräche mit Investoren. Einen konkreten Ausbaubeginn kann die Stadt noch nicht nennen. ”Wir sind aber weiterhin daran interessiert, einen Komplettausbau der noch nicht erschlossenen Gebiete zu realisieren, um auch den Anschluss der weißen Flecken mit einem Glasfaseranschluss sicherzustellen”, so Stockum zum Stadtanzeiger.

Die „weißen Flecken” gibt es vor allem in Idensen mit Idensermoor und Kolonie sowie Niengraben. Das schwedische Unternehmen kündigte vor einem Jahr an, nur dort ausbauen zu wollen, wo es noch keine Versorgung durch andere Anbieter gibt. Die drückten nun offenbar in der Zwischenzeit aufs Tempo. Wie der Stadtanzeiger weiter erfuhr, sind in Wunstorf derzeit drei Anbieter unterwegs. Die Telekom ist südwestlich der Kernstadt, in den Neubaugebieten Steinhude sowie in der Lütjen Deile aktiv. Außerdem wird ein Ausbau für die Blumenauer Straße und die Neustädter Straße angestrebt. Rasannnt, die Marke der Stadtwerke Neustadt, hat den Ausbau in den Ortschaften Liethe und Blumenau im vergangenen Jahr vorangetrieben und die Deutsche Glasfaser kümmert sich um das Gewerbegebiet.

Bleibt am Ende die Frage, ob der eigenwirtschaftliche Vollausbau am Ende tatsächlich dazu führt, dass gerade die unterversorgten und wirtschaftlich nicht so attraktiven Gebiete erschlossen werden. Für die Stadt war vor einem Jahr wichtig, dass der Breitbandausbau flächendeckend und zeitnah erfolgt und gab daher dem eigenwirtschaftlichen Vollausbau den Vorzug vor einem öffentlich geförderten Ansatz, bei dem zum damaligen Zeitpunkt noch eine Reihe von Fragen ungeklärt waren. Nun sieht es so aus, dass die Konkurrenz den Ausbau an einigen Stellen beschleunigt, an anderen wiederum ausbremst.


André Tautenhahn (tau)
André Tautenhahn (tau)

Freiberuflicher Journalist

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