Das Thema Cannabis-Legalisierung bewegt die Menschen im Landkreis Schaumburg. In einer nicht repräsentativen Umfrage des Schaumburger Wochenblatts äußerten sich über 130 Leserinnen und Leser zu der Frage, ob ein kontrollierter Verkauf von Cannabis im Landkreis eingeführt werden sollte. Die Auswertung zeigt: Eine Mehrheit spricht sich für eine regulierte Abgabe aus – insbesondere mit Blick auf den Schwarzmarkt und eine kontrollierte Qualität.

Befürworter fordern regulierte Abgabe

Viele der Teilnehmer sehen in einer regulierten Freigabe eine Chance, kriminelle Strukturen einzudämmen. „Es muss etwas gegen den Schwarzmarkt und kriminelle Strukturen unternommen werden. Kontrollierter Anbau und Abgabe sowie ein offener Umgang mit dem Thema sind der richtige Weg“, so eine anonyme Rückmeldung.
Auch der medizinische Nutzen von Cannabis wurde thematisiert. Ein Leser kritisierte die hohen bürokratischen Hürden für Schmerzpatienten: „Leider machen es die Krankenkassen diesen Patienten sehr schwer und legen die Hürden für die Genehmigung einer Cannabis-Therapie sehr hoch. Stattdessen sollen sie Opiate oder andere starke Schmerzmittel nehmen, die ebenfalls nicht unschädlich für die Gesundheit sind.“
Ein weiterer Befürworter zog Parallelen zu anderen legalen Genussmitteln: „Cannabis sollte ebenso eigenverantwortlich konsumiert werden dürfen wie Alkohol und Tabak, solange dadurch niemand anderer belästigt wird.“

Kritiker warnen vor Gefahren

Trotz der positiven Stimmen gibt es auch kritische Meinungen. „Es ist eine heftige Droge. Unsere Gesellschaft ist überhaupt nicht in der Lage, damit umzugehen. Beispiel: Drogen und Straßenverkehr“, warnte ein Umfrage-Teilnehmer. Andere äußerten grundsätzliche Ablehnung: „Es sollte generell verboten werden. Es ist und bleibt die Einstiegsdroge.“

Preis, Qualität und Anbau als wichtige Themen

Neben der Frage der Legalisierung ging es vielen Teilnehmenden auch um konkrete Aspekte der Umsetzung. So wurde angeregt, „mit Home-Growern zu sprechen“, um ein faires Preis-Leistungs-Verhältnis zu definieren. Unterschiede zwischen Indoor- und Outdoor-Anbau sowie die variierenden Gehalte an THC, CBD und anderen Cannabinoiden seien wichtige Faktoren.
Die Umfrage zeigt ein differenziertes Meinungsbild, mit einer Tendenz zur Befürwortung eines regulierten Verkaufs. Ob und in welcher Form dies in Schaumburg Realität werden könnte, bleibt abzuwarten.