Landesbischof Karl-Hinrich Manzke ist mit einem Festgottesdienst im Beisein von mehreren Hundert Gästen in der Stadtkirche Bückeburg aus seinem Amt verabschiedet worden. Die Redner hoben Manzkes theologisches Wirken ebenso hervor wie seine Anstöße zur Fortentwicklung „seiner Landeskirche Schaumburg-Lippe”, sein intensives Bemühen um die Zusammenarbeit mit verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen und den interreligiösen Dialog.
Ralf Meister, leitender Bischof der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirchen Deutschlands, entpflichtete Manzke nach rund 14-jähriger Amtszeit von seinen Aufgaben. Meister hob in seiner Ansprache hervor, dass es Manzke gelungen sei, für die Landeskirche Schaumburg-Lippe vielfältige Kontakte zu knüpfen und ein tragfähiges Netzwerk aufzubauen. In diesem sei Manzke in kleinen wie in großen Fragen immer Ansprechbar gewesen und seine Stimme habe Gehör gefunden. Manzke sei ein „treuer und kluger Repräsentant der Landeskirche“ gewesen, auf die er stolz gewesen sei und die er geliebt habe, so Meister.
Der Niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil betonte: „In Schaumburg-Lippe wird man noch lange sehr gern an diesen Bischof denken.” Er habe im Selbstbewusstsein der Unabhängigkeit der Kirche gewirkt, sei dabei ein wichtiger Gesprächspartner in den Begegnungspunkten von Staat und Kirche in Niedersachsen gewesen und habe zu einem entspannten, verständnisvollen Zusammenwirken wichtige Beiträge geleistet. Wie auch weitere Redner hob Weil das Engagement von Manzke als Beauftragter des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) für die Seelsorge an der Bundespolizei hervor. Dieses Amt wird Manzke vorerst weiterhin ausführen.
Kirsten Fehrs, Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland betonte Manzkes Fähigkeiten als Brückenbauer, der Menschen verschiedener Kulturen und Religionen verbunden habe. Der Hildesheimer Bischof Heiner Wilmer hob im Namen der katholische Bischofskonferenz in Deutschland die „zugewandte, bedachte und ehrliche Art“ Manzkes in der interkonfessionellen Zusammenarbeit hervor. Manzke habe es verstanden, Ökumene im besten Sinne Alltag werden zu lassen. Er stehe für eine „unkomplizierte und sehr vertraute Geschwisterlichkeit“ der Kirchen, gerade auch als Beauftragter für die Beziehungen zur katholischen Kirche der Vereinigten Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands (VELKD).
Manzke selbst erklärte in seiner Predigt, dass die Gesellschaft heute in vielem geprägt sei „vom Leiden, perfekt sein zu wollen und alles dem Erfolg zu opfern“. „So ist das Leben nicht, das meiste gelingt nur halb und vieles weniger“, so der scheidende Landesbischof. Die Versessenheit auf Perfektion führe zu einer „Gnadenlosigkeit“ im Urteilen übereinander. An den Christen sei es, gegen eine solche Gnadenlosigkeit zu stehen und gegen sie zu anzugehen. Der Glaube bilde eine Kraftquelle, „die Berge versetzen kann“, die größer sei als die „eigenen Kräfte und Begabungen hergeben”. Manzke dankte für die Bereitschaft in Schaumburg-Lippe, mit ihm in den verschiedensten Felder zusammenzuwirken.
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