Suchergebnisse (Stadthagen) | Schaumburger Wochenblatt

Jochen Kreft (Marktpassage), Sunita Kumar (Mitte, ZePGiS), Jessica Lietzau (Stadt Stadthagen), vorn mit Plakaten, zusammen mit vielen Helfern und Beteiligten am geplanten Adventprogramm. (Foto: ab)

„Gemeinsam durch den Advent“

An drei Tagen, Freitag, 6. Dezember, Samstag, 14. Dezember und Samstag, 21. Dezember bietet die Marktpassage in Stadthagen ein abwechslungsreiches und spannendes Adventprogramm. Die Ideengeberin zu dem Kooperationsprojekt mit der städtischen Wirtschaftsförderin Jessica Lietzau und dem Geschäftsmann Jochen Kreft ist Sunita Kumar (den meisten noch bekannt unter Schwarz), Geschäftsführerin von ZePGiS. Die Antwort auf die Frage, wie Ressourcen, Ideen und Talente sinnvoll zusammengeführt werden können, um die Innenstadt neu zu beleben, gab Jessica Lietzau. Musik, soziales Engagement, interkulturelles Miteinander und regionale Kulinarik werden auf dem Adventmarkt in der Marktpassage auf einzigartige Weise verbunden. Am 6. Dezember geht es um 14.00 Uhr los mit Live-Musik von „Sweet`n Chili“. Bis 18.30 Uhr wird von Mitmachaktionen über Stände bis zu Fingerfood aus Syrien, Haiti und anderen Ländern, alles angeboten. Am 14. Dezember bietet der Adventmarkt von 11.00 Uhr bis 16.00 Uhr Live-Musik von „White Coffee“. Kinder können Instrumente selber basteln und Spezialitäten aus aller Welt gibt es gegen eine Spende. „Stev&Band“ starten am 21. Dezember um 11.00 Uhr mit Live-Musik. Auf dem „Last-Minute-Weihnachtsbazar“ können noch letzte Geschenke, Handwerksprodukte, Kunst aus der Ukraine, Schmuck von der Elfenbeinküste und Accessoires von Hundegeflüster erstanden werden. Ein tolles Kinderprogramm mit dem Weihnachtsmann und wieder Fingerfood aus vielen Ländern runden das Angebot ab. Gefördert wird das Projekt durch eine finanzielle Beteiligung der Stadt aus dem Innenstadt-Entwicklungsprozess zur Belebung der Stadthäger Innenstadt.
Ina Stelzer (rechts) und Kaya Küpper mit Vorführfahrzeugen und der weithin sichtbaren Toyota-Stele. (Foto: ab)

„Es macht einfach Spaß“

Das Autohaus Toyota Stelzer am Stadthäger Nordring, ist ein reiner Familienbetrieb. Das Familienunternehmen startete Hein Stelzer 1969 mit einer Tankstelle in Meerbeck und eröffnete 1975 das Toyota-Autohaus. 1999 zog das Unternehmen an den modernen und funktionalen Standort in Stadthagen. Seit 2009 leitet Tochter Ina Stelzer die Geschicke des traditionsreichen Autohauses. Die gelernte Automobilkauffrau erinnert sich, etwa seit dem Umzug nach Stadthagen keine Autoschau verpasst zu haben. In diesem Jahr wird sie gemeinsam mit Verkäuferin Kaya Küpper am verkaufsoffenen Sonntag für Ihre Kunden und Auto-Interessierte da sein. Selbstverständlich lässt es sich Senior Heinz Stelzer nicht nehmen, ebenfalls mit vor Ort zu sein. Toyota wird insgesamt sieben Fahrzeuge vorstellen. Der „CR Crossover“ kommt mit einem Facelift und damit mit einem ganz besonderen Design auf den Markt. Neu bei dem Modell – ein Plug-In-Hybrid. Nicht fehlen darf nach Ansicht von Stelzer das Erfolgsmodell „Aygo“. Der Kleinwagen wird von den Kunden besonders gut angenommen. Viele Kunden fragen bei Toyota nach Vollhybriden. Dabei wird die Fahrzeugbatterie nicht über eine Steckdose, sondern über den Motor geladen. Den „RAV-Vollhybrid“ hatte Ina Stelzer auf einer flotten Fahrt an die Nordsee und zurück ausprobiert und war trotz 218 PS mit weniger als fünf Litern Benzin ausgekommen. Toyota setzt, wie viele andere Hersteller auch, weiterhin auf die Produktion von Verbrennern und E-Modellen. Der Pick-Up „Hilux“, sehr beliebt als „Arbeitspferd“, werde beispielsweise auch mit einem sparsamen Dieselmotor angeboten, so Ina Stelzer. „Wir freuen uns auf viele interessante Kontakte auf der Autoschau,“ freut sich die Geschäftsführerin.
Marita Gericke (li.) und MdL Colette Thiemann (CDU) informieren sich bei Jan Schmitz über die Stadt.Krämerei. (Foto: ab)

Perspektive Innenstadt ist die Zukunft

In der Fußgängerzone startete die Stadt.Krämerei. Elf Start-Ups zeigen in den Räumlichkeiten eines ehemaligen Modegeschäftes regionale Produkte. In einer Kooperation mit der Paritätischen Lebenshilfe arbeiten Bewohner vom Ostring im Verkauf (wir berichteten). Da die Landtagsabgeordnete Colette Thiemann (CDU) an dem Eröffnungstermin verhindert war, hatte sie sich mit dem Verantwortlichen für das Projekt, Jan Schmitz, Inhaber von „Krawattendackel“, für ein Gespräch verabredet. Gemeinsam mit einer Abordnung des CDU-Stadtverbandes, ließ sich Thiemann das Projekt vorstellen. Im Gespräch mit dem Schaumburger Wochenblatt betonte die Landespolitikerin, wie wichtig ihr gerade solch besonderen Aktionen sind. Als Mitglied im Wirtschaftsausschuss erkennt sie die Wichtigkeit von Stores mit regionalen Anbietern für die Entwicklung der Innenstädte, gerade im ländlichen Raum. Sie konnte mit ihrem Besuch wichtige Informationen für den Einbau solcher Projekte in die Förderkulissen der Landespolitik erlangen. „Die Perspektive Innenstadt ist die Zukunft,“ betonte sie und wolle sich zukünftig verstärkt dafür einsetzen, dass Ergebnisse von Fördermaßnahmen im Nachhinein eingeholt werden. Fördergelder würden an allgemeine Voraussetzungen gebunden und die passen nicht immer für alle wichtigen Projekte. Der ländliche Raum müsse natürlich anders gefördert werden, als die großen Zentren. Einen ganz praktischen Nutzen hatte die Stadt.Krämerei durch den Besuch quasi ganz nebenbei. Die Besucher hatten aufgrund des Wetters Schirme dabei und trugen Winterjacken. Die Kleidung musste auf Sesseln abgelegt und die Schirme auf den Boden gelegt werden. Thiemann sagte spontan zu, einen angemessenen Garderoben – und Schirmständer zu besorgen.
Hier fehlen nur noch die Laptops. (Foto: ab)

Rettungswachen-Neubau auf der Zielgeraden

Noch vor Weihnachten soll der Umzug von der alten Wache am ehemaligen Krankenhaus in die neuen Räumlichkeiten an der Stadthäger Dülwaldstraße passieren. Der neue Standort gewährleistet schnellste Interventionswege in alle Richtungen des Landkreises. Derzeit sind eine Reihe von Firmen, die meisten aus der Region, damit beschäftigt, den Innenausbau fertig zu stellen. Küchenmöbel, Einbauschränke und der größte Teil der Technik ist bereits installiert. Die Fachleute sind jetzt mit den Feinarbeiten beschäftigt. Zur Erinnerung: Am 10 Juni 2022 wurde der Startschuss für das Projekt gegeben, am 27. September 2022 feierten über 50 geladene Gäste bei strömenden Regen das Richtfest. Auf einem Grundstück von etwa 7.000 Quadratmetern entstanden 1.540 Quadratmeter Gebäudenutzfläche, davon 728 Quadratmeter für die Rettungswache, 570 für die Fahrzeughallen sowie 241 Quadratmeter für Schulung und Veranstaltungen. Für die Reinigung der Rettungswagen und der anderen Einsatzfahrzeuge, steht eine Waschhalle zur Verfügung. Besonders erfreulich für Gerberding ist die Tatsache, dass das für den Bau eingeplante Budget von 4,2 Millionen Euro weitestgehend eingehalten werden konnte. Die exakte Summe steht noch nicht fest, da beispielsweise die Photovoltaikanlage wegen der vielen Regenfälle noch nicht installiert werden konnte. Im Zusammenwirken mit der Geothermie für die Heizung ist der Komplex in die Energieeffizienz-Klasse 55 EE eingestuft und wurde mit über einer halben Million Euro von der KFW-Bank gefördert. Zusammen mit den in Ausbildung befindlichen Notfallsanitätern, stehen im Landkreis Schaumburg über 50 ausgebildete Fachleute für den Rettungsdienst zur Verfügung. Die Realisierung des Wunsches aller Beteiligten, noch in diesem Jahr umzuziehen, liegt greifbar nahe. Foto: ab
40 Bäume auf wenigen hundert Metern. Eine Maßnahme zur Vermeidung von urbanen Hitzeinseln.

Bergmanns Plauderecke

Ich mag Bäume. Nicht in der Art, dass ich in den Wald gehe und sie umarme, aber wem es hilft – ok. Ich gehe ebenfalls nicht in den Wald und schreie Bäume an. Das soll ja ein probates Mittel zum Stressabbau sein. Auch nicht in die dunklen Tannen- und Fichtenwälder – aber die sind eh bald Geschichte, wenn es mit der Trockenheit und dem Borkenkäfer so weitergeht. „Waldbaden“ ist ebenfalls nicht so meins. Ich mag Bäume zum Beispiel im Garten – gern auch Obstbäume. Wir haben einen Apfel- und einen kleinen Sauerkirschbaum. Die Sauerkirschen sind meist schon weg – von Vögeln stibitzt – bevor wir die Früchte richtig entdeckt haben. Sollen sie haben, ich mag keine Sauerkirschen. Der Apfelbaum hingegen trug in diesem Jahr so viele Früchte, dass meine Frau sich erfolgreich an Saft- und Geleeherstellung getraut hat. Auch Eichen, Buchen und andere heimische Bäume mag ich. Wer einmal gesehen hat, wie sogar eine Eiche aus einem kleinen Stängelchen mit nur einem Blatt aus dem Boden lugt und 50 Jahre später selbst Kyrill, oder noch länger zurück, sogar Weltkriege, überlebt, der kann nur Bewunderung dafür haben. Bäume können aber noch viel mehr. Die meisten wissen, dass durch die Photosynthese Kohlendioxyd gebunden und Sauerstoff freigesetzt wird – dringend nötig für unser Klima. Nach einschlägigen Untersuchungen produziert ein einziger, nur 20 Meter hoher Baum, etwa 10.000 Liter Sauerstoff pro Tag. Genügend für bis zu zehn Menschen. Bäume gehören aber nicht nur in den Garten und den Wald, sondern auch in unsere Innenstädte. Im Rahmen einer Studie des Umweltbundesamtes 2022, in der Konzepte zur Vermeidung von Hitzeinseln untersucht wurden, stellte dessen Präsident Messner unter anderem fest: „… Wir sind dem Hitzeinseleffekt nicht schutzlos ausgeliefert!“ Und weiter:“ …Neben neuen Bäumen müssen wir vor allem den alten Baumbestand in den Städten schützen…“. Ich räume ein, es wurden dabei nur Metropolen untersucht. Das Ergebnis ist aber doch auch auf kleine Städte und die dortigen Fußgängerzonen zu übertragen. Der Effekt „Urbane Hitzeinseln“ mit höheren Temperaturen gegenüber dem Umland, entsteht bei dichter Bebauung, starker Hitzereflektion durch die Fassaden, geringerem Luftaustausch und wird sich bei weiter steigenden Temperaturen auch in den ebenso verdichteten kleineren Innenstädten zeigen. Und damit komme ich auf teilweise sehr kontrovers diskutierte „Baumsituationen“ in Schaumburg. In der Bückeburger Innenstadt sollten eine Reihe von 50 Jahre alten Kaiserlinden gefällt werden – alten Baumbestand schützen? Mit viel Widerstand konnte die Fällung verhindert werden und die Kaiserlinden blieben erhalten. In der Kreisstadt Stadthagen wird derzeit die komplette Fußgängerzone saniert und mit neuem Pflaster versehen. Eigentlich eine gute Gelegenheit, zukunftsorientiert neue Bäume zu pflanzen und damit schon einmal dem Hitzeinseleffekt – wann auch immer er auch in den Kleinstädten zu bemerken ist - zu begegnen. Ich habe keine Ahnung von den Vorgaben für die Sanierung der Niedern- und Obernstraße und des Marktplatzes, bin aber sicher, es wäre möglich gewesen, mehr als die elf (!) neuen Bäume in Niedern- und Obernstraße zu pflanzen. Eine Nachbarkommune, zugegebenermaßen etwas größer als Bückeburg oder Stadthagen, hat mich hingegen positiv überrascht. Auf wenigen hundert Metern stehen sage und schreibe 40 (!) große Bäume, und das nicht erst seit gestern. Da kommt tatsächlich so ein wenig „Großstadt-Fußgängerzonen-Flair“ auf. Ich hatte irgendwie den Eindruck, dass sich die Innenstadtbesucher dort richtig wohl gefühlt haben. Ja, ich mag Bäume – auch in der Stadt.
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