Wie geplant lief mein Besuch beim Stadthäger Baubetriebshof nicht, trotzdem bot sich ein spannender Einblick. Der über Nacht einsetzende Schneefall führte dazu, dass ich den Mitarbeitern beim Einsatz im Winterdienst über die Schulter schauen konnte.
„Könnt ihr mal zur Seite gehen, sonst komm ich gleich nicht mit dem Frontlader vorbei“, lautete die Aufforderung, bevor sich der Baubetriebshofmitarbeiter hinter das Steuer des tonnenschweren Fahrzeuges schwang. Viel Platz zum Manövrieren ist nicht im Streusalzlager des Baubetreibshofes. Am Ausgang geht es eher um wenige Zentimeter, aber bald rieselte das Salz aus der Schaufel zielgenau in den Ladebehälter des draußen wartendes Streufahrzeuges.
Kurz zuvor an diesem Morgen war ich zum Besuch unter dem Motto „StadtPunkt on Tour“ auf dem Standort des Baubetriebshofes in der Lauenhäger Straße angekommen. Zu diesem Zeitpunkt hatten die Teams des Winterdienstes schon einige Stunden Arbeit hinter sich. Damit die Mitbürger schlitterfrei zur Arbeit, zum Arzt oder zum Einkaufen kommen, hatten sie weit vor Tagesanbruch losgelegt. Sie steuerten die Streufahrzeuge durch die Straßen der Kreisstadt, um das Eis und Schnee schmelzende Salz-Solegemisch auf den Fahrbahnen aufzubringen. Kollegen mischten parallel im Salzlager neue Sole an. Immer wieder kehrten die Fahrzeuge hierher zurück, um im Schneetreiben zu laden. Auch wenn der Wind den Mitarbeitern um die Ohren pfiff, fielen einige scherzhafte Worte, bevor es gutgelaunt wieder raus zur Tour durch die Stadt ging. Die Stimmung trübte offenbar nicht, dass mancher Verkehrsteilnehmer wenig Rücksicht auf die Räumfahrzeuge nimmt. „Manche fahren bis auf einen Meter auf. Da wäre mir mein Auto viel zu schade“, so Andreas Wöbbeking, Leiter Straßenbau beim Baubetriebshof, lächelnd mit dem Gedanken an die Streusalzdusche, welche dann auf die Karosserie prasselt. „In den frühen Morgenstunden ist das Fahren kein Problem. Anstrengender wird es mit zunehmenden Verkehr“, ergänzte ein Kollege, bevor er mit dem Streufahrzeug losrollte.
Spielplatzkontrolle, Grünpflege oder Hochwasserschutz, an Tagen ohne Schneefall sind die Mitarbeiter in einem breiten Spektrum verschiedener Tätigkeiten unterwegs, wie ich erfahre. Dazu sind Teams eingeteilt beispielsweise für die Bereiche Grünpflege, Straßenbau sowie die Handwerker, die unter anderem in den Räumen der Verwaltung dafür sorgen, dass das Mobiliar in Schuss bleibt und die Technik läuft. In den eigenen Werkstätten werden Fahrzeuge und Kleingerät in Schuss gehalten.
Bei der Vielfalt der Aufgaben wundert es nicht, dass das Team der 36 Mitarbeiter eine Vielzahl unterschiedlicher Ausbildungen mitbringt, vom Kfz-Mechatroniker über den Straßenbauer, Tischler, Maurer bis hin zum Gärtner und weiteren Professionen mehr.
Einen Eindruck mit vielen Fotos vom Besuch gibt die Plattform „StadtPunkt“ unter https://stadt-punkt.de. In den folgenden Ausgaben wird die Redaktion unter dem Motto „StadtPunkt on Tour“ in weiteren Bereichen der Stadtverwaltung vorbeischauen.
Foto: bb/bd