VfR Evesen bittet um Unterstützung
Im saftigem Grün erstrahlt der neue B-Platz in Evesen – nachdem es zunächst ein Hybridrasen- und später ein Kunstrasenplatz werden sollte, ist schlussendlich dann doch ein Naturrasenplatz entstanden. Ein langer Prozess, hitzige Diskussionen und schließlich eine hohe Investition liegen hinter allen Beteiligten. Nun ist der Platz fertig, schön anzusehen, aber eine Problematik bleibt: Der Naturrasen ist nicht so widerstandsfähig wie ein Kunstrasenplatz. Um diese Investition nachhaltig zu schützen, muss der Platz umzäunt werden, fordert der Verein. Dem stimmt dem die Verwaltung auch zu – die investitionsintensive Maßnahme soll vor Vandalismus und unzweckmäßigem Gebrauch mit einer Umzäunung geschützt und per Schlüssel den Vereinen und Sporttreibenden zugänglich gemacht werden. Doch wo der Zaun langlaufen soll, darüber entbrannte in Vor-Ort-Termin dennoch die eine oder andere Diskussion, sodass sich nicht auf eine endgültige Variante geeinigt werden konnte. Bei den Vereinsvorständen Wilfried Krömker und Peter Möse ist die Sorge groß, dass bei nicht ordnungsgemäßer Umzäunung der Platz in kurzer Zeit wieder Schaden nehme, somit sei auch der Training- und Spielbetrieb in Gefahr. „Wenn wir diese Investition nicht schützen, sind in kurzer Zeit mehr als 600.000 Euro dahin“, macht Möse die Sorgen deutlich. Diese seien durchaus berechtigt, stimmt auch Bernd Meier, Fachgebietsleitung Zentrale Dienste, zu. „Das halten wir für sinnvoll. Wie eingezäunt wird, kann später noch mit dem Verein abgestimmt werden. Der Spielbetrieb fängt bald an, also muss das zeitnah geschehen“. Die Abstimmung wurde dann in den Verwaltungsausschuss vertagt. Falls es die Zeit zulasse, könne das Thema auch noch im Sportausschuss besprochen werden. Auch die beantragte Umzäunung für das kleine Kunstrasenspielfeld wird von der Verwaltung unterstützt, jedoch müsse dieser Platz, da er nicht dem Verein gehöre, weiter offen bleiben. „Die Pflege übernimmt die Stadt. Die Jugendlichen, die dort spielen wollen, sollen ruhig darauf“. Dementsprechend stimmte das Gremium auch für den Antrag. Nicht alle Bitten werden erhört Die weiteren Anträge des VfR bezüglich eines rollbaren Müllcontainers und eines Ballfangzaunes entlang des neuen B-Platzes, werden wiederum in der Abstimmung abgelehnt. Größere Diskussionen gab es um den Antrag des Vereins auf eine jährliche Unterstützung in Höhe von 3500 Euro. Der Vorstand begründet sein Anliegen unter anderem mit einem erheblichen Sturmschaden an einer der Vereinshütten, die zu 15.000 Euro Mehrkosten geführt hätten. Zudem würden die Energiekosten, die der Verein trage, steigen. Darüber hinaus belaste das Darlehen für den B-Platz, das der Verein an die Stadt zurückzahle, die Kasse weiter. Verein in finanzieller Not „Die Kosten sind immens. Wir sind aktuell restlos überfordert und bitten um Hilfe“. Während sich Reinhard Luhmann (SPD) zumindest für eine einmalige Unterstützung aussprach, lehnten die Ausschussmitglieder der CDU das Erbitten in Gänze ab, um keine Begehrlichkeiten bei anderen Vereinen zu wecken. „Wir als Stadt versuchen, den Vereinssport nach maximalen Kräften zu fördern, oft mit großen Zuschüssen für die Sportstätten. Aber die totale Gerechtigkeit wird es nie geben“, versucht sich Bürgermeister Axel Wohlgemuth an einer Vermittlung. Da der Sturmschaden ein einmaliges Ereignis sei, könne damit auch kein jährlicher Zuschuss gerechtfertigt werden, sind sich sowohl die Verwaltung als auch die Mehrheit des Ausschusses einig, mit zwei Gegenstimmen und einer Enthaltung wurde der Antrag ebenfalls abgelehnt. Es bleiben hängende Köpfe bei Wilfried Krömker und Peter Möse: „Ich sehe große Probleme auf uns zukommen. Hoffentlich muss sich der Verein nicht abmelden, denn das könnte passieren“, formuliert Krömker das Worst-Case-Szenario. Foto:nh