Kirchen auf der Landesgartenschau: | Schaumburger Wochenblatt

Kirchen auf der Landesgartenschau:

Den ersten Platz erzielten Stefan Diebold und Sonja Boye. Große Freude bei Pastorin Anja Sievers Superintendent Christian Schefe. (Foto: gk)
Den ersten Platz erzielten Stefan Diebold und Sonja Boye. Große Freude bei Pastorin Anja Sievers Superintendent Christian Schefe. (Foto: gk)
Den ersten Platz erzielten Stefan Diebold und Sonja Boye. Große Freude bei Pastorin Anja Sievers Superintendent Christian Schefe. (Foto: gk)
Den ersten Platz erzielten Stefan Diebold und Sonja Boye. Große Freude bei Pastorin Anja Sievers Superintendent Christian Schefe. (Foto: gk)
Den ersten Platz erzielten Stefan Diebold und Sonja Boye. Große Freude bei Pastorin Anja Sievers Superintendent Christian Schefe. (Foto: gk)

Das „Haus der Begegnung“, der St. Godehardi-Kirchengemeinde, beherbergte eine besondere Ideenschmiede. Dafür sorgten 19 Studentinnen und Studenten aus dem Bereich Landschaftsarchitektur der Hochschule Osnabrück, die in einem Workshop, unter Wettbewerbsbedingungen, Planungsentwürfe für die Präsenz der Kirchen innerhalb der Landesgartenschau im kommenden Jahr entwickelten, die sie jetzt vorstellten und die im Anschluss prämiert wurden.

Die Aufgabenstellung hatte ein hohes Niveau und einen festen Kostenrahmen von 60.000 Euro, mit dem oberhalb des Schlösschens im Kurpark, an einer prädestinierten Stelle mit Hanglage, ein Ort der Kirchen entstehen soll, der auch die Kirchendistanzierten ansprechen soll, wie Bad Nenndorfs Pastorin Anja Sievers und gleichzeitige geschäftsführende Projektleiterin für „Kirchen auf der Landesgartenschau in Bad Nenndorf 2026“, im Gespräch mit dieser Zeitung erläuterte. „Offen und einladend soll es werden. Auch die Nachhaltigkeit wird eine Rolle spielen.“ Einen bedeutenden Schritt zur praktischen Umsetzung hat die Pastorin schon im Vorfeld des Wettbewerbs umgesetzt und eine offene Baldachinkonstruktion aus einer Landesgartenschau im Allgäu gekauft und eingelagert.

Allem voran stand für die Teilnehmenden ein Ortstermin im Kurpark Bad Nenndorf an, bei dem allen schnell bewusst wurde, dass es sich durchaus um eine große Herausforderung handelt, „da die vorgesehene Kurparkfläche eine starke Hanglage aufweist und an einer durchaus exponierten Stelle liegt“, so Pastorin Sievers. Anderseits wird es darum gehen, „den Standort der Kirche mit ihrem Programm vom anderen Geschehen des Events etwas abzugrenzen ohne ausladend, aber besonders einladend zu wirken“. Mittendrin will die Kirche vertreten sein, mit einem deutlich erkennbaren Schwerpunkt.

Die Modelle, ausgehängten Entwürfe sowie die visuellen Präsentationen der Studenten veranschaulichten Konzepte mit viel Schwung, Kreativität für Groß und Klein, natürliche Einbindung der Kurparklandschaft, biblischen und kirchlichen Bezüge sowie Lebensthemen, naturnahe Materialien und spannende Bepflanzungskreationen. Die Projekte basieren auf Themen wie „Garten der Kirche“, „Auf dem Weg der Besinnung“, “Im Fluss des Lebens“ oder „Eine Kathedrale im Freien“. Gewonnen hat der Projektentwurf von Sonja Boye und Stefan Diebold: „Glaubens(K)Reise“. Dieser Entwurf hat die Jury überzeugt, weil er die Umsetzbarkeit stark fokussiert hat. Darüber freute sich auch Superintendent Christian Schefe, Kirchenkreises Grafschaft Schaumburg, der zweite Geschäftsführer des Projekts „Kirchen auf der LaGa 2026 in BN“. Sievers: „Mit relativ wenig Aufwand, was bei der Beschaffenheit des Geländes eine Kunst ist, ist es in diesem Entwurf gelungen, eine ansprechende Gestaltung mit einer guten Verbindung von der Ermöglichung von Gemeinschaft und Ruhe, Aktivität und Besinnlichkeit zu verbinden.“

Alle Studierenden hätten die Jury beeindruckt. „Wir können uns vorstellen, dass wir aus vielen Entwürfen Elemente verwenden. Das Engagement und die vielen Gedanken zu unserer kirchlichen Präsenz hat uns bei allen Entwürfen imponiert. Wir sind sehr dankbar, dass uns Prof. Astrid Zimmermann diese Möglichkeit der professionellen Projektentwicklung und Zusammenarbeit mit den Studierenden der Hochschule Osnabrück, Fakultät Agrarwissenschaften und Landschaftsarchitektur, Fachgebiet Entwurf und Konstruktion, gegeben hat“, betont die Pastorin. Was genau umsetzbar sein wird, „werden wir gemeinsam mit der Landesgartenschaugesellschaft und dem Planungsbüro der LaGa „hutterreimann“ entscheiden.“

Eine große Chance professionell Kirche zu präsentieren, sieht Sievers als Projektleiterin für Kirchen auf der Landesgartenschau. Mit einer halben Stelle und 150.000 Euro wird diese Kirchenaktion seitens der evangelischen Kirche finanziert, wofür sie viel Überzeugungsarbeit leisten musste. Die Katholische Kirche beteiligt sich nicht an den Kosten. Selbst nach Gesprächen seitens der evangelischen Kirche habe die Katholische Kirche des Bistum Hildesheim eine Ablehnung ausgesprochen. „Sie gibt keinen Cent. Aber die Katholische Kirche Bad Nenndorf ist in gelebter Ökumene bei der Programmgestaltung mit dabei.“ Die Jüdische Gemeinde könne aus personellen Gründen sich nicht beteiligen.


Winfried Gburek
Winfried Gburek

Freier Redakteur Schaumburger Wochenblatt

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