Bei seiner Berufswahl vor etwa 15 Jahren hatte sich Luis Rulle jemanden gewünscht, der ihn an die Hand nimmt und ihm sagt, welche Richtung er einschlagen soll. „Doch letztlich musste ich das selbst herausfinden“, erinnert sich der heute 34-Jährige. Und so standen Grafik, Design, Jura und Architektur auf der Liste möglicher Berufe.
Erst nach dem Abitur entdeckte Luis Rulle beim Zivildienst, dass er in einem sozialen Beruf genau richtig aufgehoben war. Und so absolvierte er eine Ausbildung zum Krankenpfleger, sammelte Berufserfahrung in der Notaufnahme eines Krankenhauses und studierte dann Pflege- und Gesundheitsmanagement. Während eines zweijährigen Traineeprogramms im Altenheim konnte der angehende Einrichtungsleiter bereits Leitungsaufgaben übernehmen und sich auf seine neue Aufgabe vorbereiten.
Inzwischen leitet der Einrichtungsleiter ein Haus mit 99 Bewohnern und rund 50 Mitarbeitern. „Bei den ersten Vorstellungsgesprächen, die ich zu führen hatte, war ich aufgeregter als die Bewerber. Ich musste erst einmal lernen, auf welche Details ich dabei achten muss. Das lernt man nicht an der Uni“, erinnert sich Rulle.
Inzwischen trägt das Haus die persönliche Note des Leiters: Die Einrichtung orientiert sich am Gesundheitskonzept nach Sebastian Kneipp. Die Bewegung im Wassertretbecken regt die Durchblutung an. Das ist ein Beitrag für die Gesundheit und das Wohlbefinden der Bewohner. Als Einrichtungsleiter ist Luis Rulle aber auch „Mädchen für alles“: „Heute habe ich eine Bewohnerin in die Augenklinik gebracht, weil der Transport nicht anders zu organisieren war.“ Foto: Umsorgt wohnen