Im Rathaus wird die Zeit manuell umgestellt | Schaumburger Wochenblatt

An diesem Wochenende werden die Uhren wieder auf Sommerzeit umgestellt. Während das bei den meisten modernen Uhren automatisch in der Nacht auf Sonntag passiert, in dem sie ein neues Signal erhalten, muss man bei anderen händisch ran. Die korrekte Zeit wird von den Atomuhren der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt in Braunschweig bestimmt. Doch nicht überall im Landkreis hilft das Signal – bei mechanischen Uhren muss Hand angelegt werden. So auch bei der Turmuhr des Bückeburger Rathauses. Im Rathaus gibt es dafür einen Spezialisten, der sich um die Turmuhr kümmert. Für uns hat Bürgermeister Axel Wohlgemuth einmal die Aufgabe übernommen, das Uhrwerk symbolisch auf die Sommerzeit „umzustellen“.  

Wie die Umstellung genau ablaufen wird, wusste der Bürgermeister aber spontan auch nicht zu berichten. Auf jeden Fall wird die Zeit in der kommenden Woche aber wieder korrekt angezeigt. “Vielleicht wird man die Uhr kurz dafür anhalten müssen”, so Wohlgemuth. Falls also kurzfristig wieder eine falsche Zeit angezeigt wird, muss sich noch kein Bückeburger Sorgen um die Rathausuhr machen.  

Vor genau zwei Jahren sah es allerdings für kurze Zeit so aus, dass der Rathausturm nun “zeitlos” bleiben muss. Das mittlerweile über 100 Jahre alte Uhrwerk der Firma J. W. Weule war stehen geblieben und man musste auf das Know-how der Fachfirma hoffen, die die Uhr seit Jahren wartet, pflegt und sie kontrolliert. Die Firma J. F. Weule gibt es nun aber seit 1966 nicht mehr, zuvor hatte sie sich über 130 Jahre als Turmuhrenfabrik und Glockengießerei aus dem Ambergau einen Namen gemacht. Jetzt gibt es deutschlandweit nur noch wenige Spezialisten, die solche Turmuhren reparieren können.

Übrigens: Schon in Kürze wird es zum Gästeführertag in Bückeburg wieder die Möglichkeit geben, den Rathausturm zu besteigen und der Uhr näher zu sein. Die Termine dafür sind am Sonntag, 7. April, jeweils um 11.30, 12.30, 13.30, 14.30 und 15.30 Uhr. Die Führungen werden von den Gästeführern Karl-Heinz Krause und Ingolf Masemann kostenlos angeboten. Die Dauer ist jeweils rund 60 Minuten, denn es steht nicht nur die Besteigung an, sondern man erfährt dabei einige Menge über Rathaus und Stadt. Treff- und Startpunkt dafür ist bei der Tourist-Information.