Die Verwaltungsvorlage sieht eine Erhöhung der Gebühren von 1,40 Euro auf 2,26 Euro je laufendem Meter Frontlänge des jeweiligen Standes oder Wagens vor. Die Steigerung würde sich damit auf rund 60 Prozent belaufen. Ute Strakerjahn, eine der beiden von den Marktbeschickern gewählten Vertreterinnen im Wochenmarktbeirat, betonte auf Nachfrage, dass sie für eine moderate Erhöhung der Gebühren Verständnis aufbringen könne. 60 Prozent sei allerdings ein happiger Aufschlag, in einer Zeit, in welcher die Händler ohnehin mit einer Vielzahl von Widrigkeiten zu kämpfen hätten (weiteres unten).
Das Thema war im Vorfeld im Ausschuss für Bürgerdienste und Ordnungswesen diskutiert worden. Dabei spielte einerseits die Bedeutung des Marktes als attraktives Angebot in der Innenstadt und als Frequenzbringer eine Rolle. Auf der anderen Seite steht das Minus von rund 40.000 Euro, das im Zusammenhang mit dem Markt jährlich den Haushalt belaste. Würden allerdings die Gebühren zu kräftig erhöht, könnten Beschicker abspringen und so die Attraktivität des Wochenmarktes leiden, so die Befürchtung von Ausschussmitgliedern.
Für die Sitzung des Rates hat die Verwaltung nun eine Vorlage erarbeitet, die eine Erhöhung der Gebühr auf die oben angegebenen 2,26 Euro vorschlägt. Zur Kostendeckung hatte das Verwaltungsteam einen Betrag von 2,72 Euro errechnet, also fast eine Verdoppelung des Betrages. Ein großer Kostenblock ist der Einsatz der Kehrmaschine des Bauhofes zur Reinigung der Fläche jeweils nach dem Markt. In Absprache mit den Markthändlern würde nun der Einsatz der Kehrmaschine für eine Testphase von sechs Monaten ausgesetzt. Die Verwaltung hofft so, das jährliche Defizit von 40.000 Euro in den letzten Jahren auf unter 10.000 Euro zu reduzieren. Die Sitzung des Rates beginnt Montag um 18 Uhr.
„Verzwickte Lage“:
Ute Strakerjahn, eine der beiden Vertreterinnen der Markthändler im Wochenmarktbeirat, hofft, dass eine Gebührenerhöhung um 60 Prozent noch abgewendet werden kann. Sie sehe die Finanzprobleme der Stadt, der im Raum stehende Aufschlag sei jedoch sehr hoch. Gerade in einer Zeit, in der die Beschicker von empfindlich anziehenden Kosten betroffen seien. „Es ist eine verzwickte Lage“, räumte sie ein. Würden jedoch Händler wegen der steigenden Kosten nicht mehr kommen, würden auch die Gebühreneinnahmen der Stadt sinken, während gleichzeitig die Attraktivität leide.
Verwaltung und Ratsfraktionen sei die Bedeutung der drei Markttage ja durchaus bewusst, so Strakerjahn. Manchmal wünsche sie sich, dass diese Wertschätzung für die Händler öfter spürbar werde. In Abstimmung mit Verwaltung und Politik seien Denkansätze zu Fortentwicklung entstanden, wie beispielsweise eine andere Anordnung der Stände. Hier wünsche sie sich, dass die gemeinsame Suche nach Lösungen fortgesetzt würden. „Ziel muss es sein, Anreize zu einer weiteren Erhöhung der Anziehungskraft und zur Ausrichtung auf die Zukunft zu setzen“, so Strakerjahn. Als Stadthägerin und als seit 30 Jahren beteiligte Händlerin würden ihr sowohl die Stadt als auch der Markt am Herzen liegen.