Um Trainer Stephan Lux zu zitieren: Für den MTV Großenheidorn beginnt jetzt der Februar der Entscheidung. Am Samstag (18.30 Uhr) erwarten die Seeprovinzler im Topspiel Tabellenführer HSG Varel. Es folgen die Duelle beim TvdH Oldenburg und in 14 Tagen gegen den VfL Fredenbeck. Die Rechnung ist einfach – um die Chance auf den Aufstieg zu erhalten, müssen drei Siege her. Die erste Hürde gilt es in der Meerfestung gegen Varel zu überspringen. Obwohl das Hinspiel mit 27:29 verloren ging, glaubt Lux an einen Erfolg seiner Mannschaft. Ein Spaziergang wird das allerdings nicht. „Das ist eine abwehrstarke Mannschaft mit sehr erfahrenen Spielern.“ Körperlich dürften die Gäste Vorteile haben, so dass der MTV nur über Tempospiel zum Erfolg kommt. Außerdem gilt es Varel Halblinken Tobias Schwolow zu kontrollieren, der „aus allen Lagen aufs Tor feuert.“
Unfreiwillig hatte der Coach nicht nur durch die spielfreie Woche allerdings viel Zeit für die Videovorbereitung, weil ihn ein Virus erwischte. Weil das auch auf einige Spieler zutraf, wurde in der vorletzten Woche nur einmal trainiert. Julius Bausch litt zu Beginn der Woche immer noch an den Folgen des Infekts, wird aber spielen. Joel Wolf ist dagegen bis auf Weiteres raus. Nach einem Comeback Ende des Jahres fehlte der Spielmacher aufgrund seiner gesundheitlichen Probleme in den ersten beiden Partien des Jahres. Das wird noch länger so sein. „Ich glaube, dass wir ihn in dieser Saison nicht mehr auf dem Spielfeld sehen“, befürchtet Lux. Immer besser in Form kommt dafür Rückraumspieler Arne Müller, der auch körperlich wieder bei 100 Prozent ist. Ärgerlich war die Rote Karte in Beckdorf. „Daraus wird er lernen“, sagt der MTV-Coach.
Der Älteste im Team geht übrigens auf Abschiedstour. Für Torsten Lippert (36) ist im Sommer Schluss. „Noch merke ich meine Knochen nach den Spielen nicht so sehr”, sagt Lippert. Das Problem sei eher der Schlafmangel. Im September wurde er zum zweiten Mal Vater. Ein weiterer Grund für das Karriereende: Noch könne er erhobenen Hauptes rumlaufen. Lippert ist allerdings ehrlich: „Allmählich gibt es einige Baustellen in meinem Körper.” So nervt seit einiger Zeit eine Arthrose im Ellenbogen. Durch Handball wird diese in keinem Fall besser. Bis zum Saisonende hat Lippert mit dem MTV noch eine Menge vor. „Wir wollen jedes Spiel gewinnen“, sagt der Routinier. Druck empfindet er nicht. „Ich bin da sehr entspannt.“