Das Unternehmen, dessen Grundstein 1974 in Rodenberg gelegt wurde, fertigt Elastomer-, Kunststoff- und Stahlteile für den Weltmarkt. Von Rodenberg aus machen sich unzählige Teile auf ihren Weg in die Welt, von Istanbul bis Shanghai. Weltweit sind die Teile im Einsatz, sei es am persischen Golf in Dubai oder auf den sieben Weltmeeren in Schiffsantrieben. Doch auch hier in der Nachbarschaft in vielen Landmaschinen sind KTR-Teile verbaut. Was steckt hinter diesem Erfolg und wo drückt der Schuh – diesen Fragen gingen Landrat Jörg Farr und der Schaumburger Europaabgeordnete Burkhard Balz kürzlich bei ihrem Unternehmensbesuch nach. 96 Prozent des Umsatzes macht KTR in Europa, erklärten die Geschäftsführer Angela Wördehoff und Ulf Kleinau ihren Gästen. Jeweils zwei Prozent entfallen auf Asien und Amerika. Aktuelle globale politische Entwicklungen gehen auch an dem Schaumburger Unternehmen nicht spurlos vorbei, führte Ulf Kleinau aus. In Gesprächen mit Geschäftspartnern weltweit ist die weltpolitische Lage immer wieder Thema, berichtete er aus seinen Erfahrungen. Für den Europapolitiker Balz war insbesondere die Frage nach Problemen, die im Zuge des „Brexit” auftauchen könnten von Interesse. Bisher, so die Einschätzung der Geschäftsführung, gibt es keine Schwierigkeiten. Um international bestehen zu können, hat sich KTR auf technisch sowie qualitativ hochwertige Produkte spezialisiert, häufig werden sie nach den exakten Vorgaben und Anforderungen der Kunden gefertigt. Allein mit dem Dreh-/Fräszentrum, dass Ende 2013 in Betrieb genommen wurde, ist KTR in der Lage, Lohnteile für komplexeste Anwendungen fertigen zu können. Europaweit gibt es gerade mal eine Handvoll dieser hochmodernen Maschinen. Um die Technik auch bedienen zu können, benötigt KTR das entsprechend qualifizierte Personal. Insgesamt sind in Rodenberg rund 100 Mitarbeiter beschäftigt. Die Suche nach Verstärkung falle nicht immer leicht, erklärte Geschäftsführerin Angela Wördehoff. Obwohl das Schaumburger Land viele Vorteile habe, zieht es potentielle Bewerber verstärkt in die großen Städte. Wie in anderen Mittelstands-Unternehmen auch, führt der Weg der gut ausgebildeten Azubis oftmals weiter zum Studium an eine Universität. In Sachen Nachwuchsgewinnung stellte Jörg Farr das Pilotprojekt „Ausbildungsgarantie” vor, an dem sich Schaumburger Unternehmen aktiv beteiligen können. „Schulnoten sind nicht das Wichtigste”, erklärte Angela Wördehoff, bei KTR legt man großen Wert darauf, dass die Bewerber menschlich ins Team passen. Auch Praktika sind hilfreich, um für beide Seiten einen Eindruck zu bekommen. Die aktuelle Auszubildende zur Bürokauffrau hat vor ihrem Berufsstart beispielsweise ein Praktikum im Unternehmen absolviert. Bei ihrem ausgiebigen Rundgang durch die acht Hallen des Firmengeländes verschafften sich Jörg Farr und Burkhard Balz dann einen umfassenden Eindruck von den hochmodernen Maschinen und den vielen Produkten aus Schaumburg, die in aller Welt eingesetzt werden. Foto: mh