Diese galten nicht nur dem Festausschuss und den Schlosseigentümern. Behördliche Auflagen verlangten eine ständige Brandwachen-Präsenz von mindestens fünf Feuerwehrleuten. Und weil die Gastgeber nicht alles aus eigener Kraft erledigen konnten, boten andere örtliche und benachbarte Vereine flankierende Hilfe unter anderem bei Tresendienst und Gebäudereinigung an. So stand dem Gelingen nichts mehr im Wege. Bereits zum Auftakt wollten sich 300 Besucher das Benefiz-Konzert des Bundespolizeiorchesters Hannover nicht entgehen lassen. Am zweiten Festtag wechselten sich gleich drei Kapellen ab. Nach einem Sternmarsch durch den Ort ließen sie ihr ganzes Können ertönen. Nach den Schlingborner Musikanten und dem Fanfaren- und Majorettencorps Antendorf präsentierten die Gastgeber ihr Repertoire von böhmischer Polka bis zum fetzigen Rock unter der Leitung von Frank Rinne. Nicht nur das: Rinne erläuterte dem Publikum allerlei Hintergründiges zur musikalischen Auswahl des gut 30-köpfigen Orchesters. Dieses besteht seit inzwischen 38 Jahren nicht nur aus Hülseder Instrumentalisten. Den erfolgreichen Zusammenschluss mit der Schützenkapelle Kathrinhagen lobte aus eigener Kenntnis unter anderem Landrat Jörg Farr: „Wenn ich mehr Zeit hätte, würde ich das Mitmachen hier auch versuchen.” Für den Landtagsabgeordneten Karsten Becker hat der Musikverein weiterhin „eine wichtige Funktion für Jugend und Kultur im Dorf”. Samtgemeindebürgermeister Georg Hudalla lobte die trotz aller Technik im Hintergrund „von Hand gemachte Musik”, während Bürgermeisterin Marion Passuth ihr Grußwort als „Heimspiel” deklarierte: Schließlich spielt sie selbst schon 30 Jahre in der Kapelle mit. Der festliche Rahmen war Anlass, eine Reihe von Mitgliedern zu ehren, darunter die Förderer Egbert und Peter Gelfert nach jetzt 50 Jahren. Landrat Farr übergab Erinnerungsgeschenke an die langjährigen Aktiven Jürgen und Vera Ackmann, Martin Jäsche, Detlef Kauhs, Thomas Krummfuß, Mirko Spenner, Marion Passuth, Frederik Platte, Harald Schmidt, Frank Rinne und Volker Fischer. Das Wochenende klang am Sonntag mit Katerfrühstück und einem Konzert des Blasorchesters Krainhagen aus. Nun bleibt für den Vorsitzenden nur ein Wunsch: Junge Leute sollten den Weg zur Kapelle finden, um die lokaler Musikgeschichte auch in der Zukunft zu sichern. Möglicherweise wirken dafür die Tage lange nach: „Von diesem Fest”, ist sich Fischer sicher, „wird man noch lange sprechen”. Foto: al