Die Mehrheit im Rat war sich im Klaren darüber, dass vor Verabschiedung des Planes erneut folgende Punkte abzuwägen sind: Zwischen zwei Standorten von Windkradraftanlagen ist ein Abstand von mindestens fünf Kilometern einzuhalten. Ferner soll verhindert werden, dass es zu einer Einkreisung der Gemeinde Lindhorst durch die Ausweisung von möglichen Standorten von Windrädern kommt. Zudem sollen die Abstände von Windenergieanlagen von 900 auf 1.000 Meter erhöht werden und artenschutzrechtliche Konflikte beim Rotmilan und bei Fledermäusen vermieden werden. Der Hintergrund: Der Entwurf des demnächst zu beschließenden Flächennutzungsplan sieht vor, dass an drei Standorten sogenannte Konzentrationsflächen ausgewiesen werden sollen. In diesen Flächen können Windenergieanlagen errichtet werden. Fläche 1 umfasst zwei Teilflächen nördlich und südlich der Bahnlinie im Bereich der Gemeinde Beckedorf und eine dritte in der Gemarkung Lindhorst. Fläche 2 ist eine im Vergleich zu einem ersten Entwurf aus 2014 neu ausgewiesene Fläche in Heuerßen nördlich der B 65 und nordwestlich des Lohhofes. Nummer 3 liegt im Bereich der Gemeinde Lüdersfeld und wird nach und nach abgebaut. Eine Weiternutzung ist dann nicht möglich. In seinem Beschluss pocht der Rat darauf, dass zwischen den Konzentrationszonen der vom Niedersächsischen Landkreistag benannte Mindestabstand von fünf Kilometern eingehalten wird. Unter diesem Aspekt sei insbesondere die Neuausweisung der Fläche in Heuerßen für die Gemeinde Lindhorst nicht nachvollziehbar. Kommt es zu einer Ausweisung der drei Standortmöglichkeiten wird die Gemeinde Lindhorst von drei Flä chen umzingelt, heißt es in der Stellungnahme. Die Neuausweisung in Heuerßen verstärke den Umzingelungseffekt. Damit die Gemeinde Lindhorst zukünftig weitere Flächen in die Bauleitplanung aufnehmen kann, um zusätzliche Baugebiet auszuweisen, hält der Rat es für notwendig, die Abstandsregelung auf 1.000 Mater zur Wohnbebauung festzulegen. Eine niedrigere Regelung würde die Entwicklungsmöglichkeit Lindhorsts hemmen. „Wir können es uns nicht leisten, die Sache so einfach hinzunehmen”, verdeutlichte SPD-Sprecher Horst Schimmelpfennig in der Aussprache. Man sei es den Bürgern schuldig, hier Stellung zu nehmen. Manfred Richter (CDU) kündigte die Zustimmung seiner Fraktion an und hob noch einmal die Wichtigkeit der aufgestellten Forderungen hervor. Auf eine mögliche Zersiedlung der Landschaft durch eine zu hohe Dichte von Windenergieanlagen wies SPD-Ratsfrau Cerstin Bayer hin. Immerhin sei Schaumburg der am dichtesten besiedelte Landkreis in Niedersachsen. Bayer erklärte, sie sei zwar grundsätzlich positiv gegenüber regenerativen Energieträgern eingestellt. Sie wolle aber ihren Mitbürgern eine gute Zukunft ermöglichen und nicht dazu beitragen, investitionsfreudigen Bürgern eine gute Rendite zu verschaffen. Foto: Repro/bt