So sieht sich Groß bestätigt, die Heilkraft des Wassers verbessern zu können. Er tut dies mit 18 physikalischen und elektromagnetischen Wirkprozessen. Dabei sind weder Filterwechsel noch Strom oder Chemie erforderlich. Es müssten keine Verschleißteile ausgetauscht werden. Eigentlich hat der 46-Jährige als Bäcker und Drucker, später auch als Prüfer von Auszubildenden und Unternehmensberater gearbeitet. Doch vor drei Jahren entschied er sich mit seinen Angehörigen für die Vermarktung der Erfindung. Heute verkauft die Firma BMP Lyros rund 150 Geräte pro Jahr in alle Welt; sie entstehen in der kleinen Reinsdorfer Werkstatt. Groß ist davon überzeugt, dass mit ihnen Schadstoffe aus dem Wasser ausgeleitet und Kalkablagerungen reduziert werden. Zudem steige der Sauerstoffanteil durch die Verwirbelung. Neben einem besseren Geschmack werde das menschliche Immunsystem gestärkt. Auf Haustiere und Pflanzen und sogar auf den Energieverbrauch von Heizungen wirke sich die verbesserte Qualität ebenfalls positiv aus. Mit welchen Mitteln er diesen Erfolg sichert, verrät Groß nicht. Nur so viel: Durch einen langen verschnörkelten Ring aus Kupferrohr mit einer Innenlegierung aus Zinn wird das Wasser gedrückt. Von außen wirken verschiedene Kräfte auf die Rohrschlingen. Sicherungseinrichtungen verhindern, dass beim Öffnen des Geräts den Erfindergeheimnissen auf die Spur gekommen wird. Nach Groß’ Angaben ist inzwischen die Getränkeindustrie auf die Reinsdorfer Erfindung aufmerksam geworden. Ein führender Konzern verhandelt bereits über die Installation einer großen Anlage, die bis zu 90.000 Liter Wasser pro Stunde aufbereiten kann. Und auch ein bekannter Hersteller von Armaturen im Sanitärbereich bekundet wachsendes Interesse. Für derart große Anlagen ist in dem kleinen Einfamilienhaus natürlich kein Platz. In diesem Fall denkt der Unternehmer bereits an die Auslagerung seiner Produktion. Dennoch werde Reinsdorf der familiäre Mittelpunkt bleiben.Foto: al