Für manche hat es das eine und andere Déjà-vu-Erlebnis in der Ortsratssitzung am Mittwoch gegeben. Wie schon so oft in den vergangenen Monaten stellten Anwohner Fragen zur Inbetriebnahme der Polleranlage an der Graf-Wilhelm-Straße und zur Ausgestaltung der bisher einzigen – und das wird sie zunächst auch bleiben – Fußgängerzone im Ortskern von Steinhude.
Die Verwaltung teilte mit, dass am vergangenen Montag die für die Polleranlage zuständige Verwaltungsmitarbeiterin in das System seitens der Schweizer Firma eingewiesen wurde. Ab nächster Woche können sich dann die Anwohner online bei der Stadt registrieren lassen, um ihre Zugangsberechtigung zu erhalten. Die Anlage funktioniert per APP, PIN und Aufkleber im Auto. Einzig und allein die gelieferte Fernbedienung funktioniert nach Aussage der Firma nicht so gut, so die Verwaltung, da man relativ nah an die Säule heranfahren muss.
Vermieter erhalten pro Monat einen PIN, den sie dann ihren Gästen mit der Reservierungsbestätigung mitteilen können, was keine großen Begeisterungsäußerungen hervorrief. Das galt schon für die nicht gerade effektive Fernbedienung, aber Ende Februar wird es – nach entsprechender Terminklärung – noch eine Infoveranstaltung geben.
Schon mehrfach wurde die mangelnde und beschlossene Ausgestaltung der bereits errichteten Fußgängerzone „Alter Winkel“ zur Sprache gebracht. Die vorgetragenen Beobachtungen eines Anwohners, der darlegte, dass die Fußgängerzone nicht funktionieren würde, da sie schlichtweg vom Autoverkehr ignoriert werden würde, stießen dann auch auf allgemeine Zustimmung.
Die lange erwartete Ausgestaltung der Fußgängerzone „Alter Winkel“ soll noch vor den Osterferien erfolgen. Dazu gehört sowohl die Aufstellung einer Sitzbank mit Pflanzbeet – wie vor dem Rathaus in Wunstorf – als auch ein Wippgerät, Fahrradbügel und – wie vom Ortsrat erbeten – der Pflastertausch am Eingangsbereich. „Bisher liegt alles im Plan“, so Stadtsprecher Alexander Stockum auf Nachfrage dieser Zeitung. Er betont außerdem, dass die Stadt auf die Einhaltung der Liefertermine seitens der Hersteller angewiesen ist. Nach dessen Aussage soll die Sitzbank aber bereits in der 9. Kalenderwoche angeliefert werden, so dass sie rechtzeitig bis zum 18. März, dem Beginn der Osterferien, verbaut werden kann.
Vor der Diskussion über den Antrag der SPD zur Erweiterung der Fußgängerzone (FGZ) während der Sommerferien in Niedersachsen und NRW, wurde seitens der CDU eine Vorlage zur Definition von Zielen als Grundlage für ein Verkehrskonzept eingebracht. Konkret heißt das, dass ab 2028 Tagesgäste auf einen Parkplatz geführt werden. Die Vorlage wurde angenommen und anschließend der probeweisen und saisonalen Erweiterung der FGZ eine Absage erteilt. Zwei angefangene und noch immer nicht abgeschlossene Projekte plus ein Verkehrskonzept in spe waren für diesen Abend genug Innovation.