LAUENAU (al). Der vor 15 Jahren initiierte Verein „Burg e.V.” hat sich aufgelöst. Damalige Bewohner des ehemaligen Lauenauer Amtsschlosses wollten sich gemeinsam der „Rettung und Bewahrung des Ortskerns” widmen, wie es in der Satzung hieß. Im Wesentlichen aber ging es ihnen um die Erhaltung der im Volksmund so bezeichneten „Wasserburg” und ihrer Geschichte. 2001 gehörte die Immobilie noch einem Unternehmer im Raum Hildesheim, der allerdings nur wenig in das aus dem 16. Jahrhundert stammende Anwesen investierte. Die Gruppe um Uta und Christoph Brenneisen wollten etwas gegen den zunehmenden Verfall tun. Der aus bald 14 Personen bestehende Verein organisierte Kinoabende und Adventsfeiern, einen Malwettbewerb, Lesungen und Sommerfeste, um auf sich aufmerksam zu machen und Gelder einzuwerben. „Wir haben das Bewusstsein für das Gebäude, das ja Lauenau stark geprägt hat, schon wecken können”, ist Uta Brenneisen überzeugt. Das Paar erwarb die mächtige Immobilie im Jahr 2003 und sieht es seither als „Lebensaufgabe” an, es zu erhalten. Gerade wird in einem Trakt die Heizung erneuert. Auch eine Wohnung muss saniert werden. Heute ist das Objekt weitgehend vermietet. „Wir konnten die weitere Verwahrlosung wirklich stoppen”, bilanziert Brenneisen, „auch wenn die Arbeit wohl niemals aufhören wird”. Gelegentlich bietet sie Führungen an. Die regelmäßigen Mineralienbörsen sind bereits legendär. Und mit einer Kleinkünstlerin, die in einem Mini-Theater Marionetten- und Puppenspiele anbietet, ist gerade erst ein neuer attraktiver Bezugspunkt geschaffen worden. „Deshalb brauchen wir den Verein auch nicht mehr”, betont die seit der Gründung amtierende Vorsitzende. Bereits seit 2012 habe es keine Aktivitäten mehr gegeben – bis auf die Liquidation der beim Amtsgericht eingetragenen Gemeinschaft. Von der Auflösung profitiert der Naturschutzbund (Nabu) Rodenberg, der bereits in der Satzung als Empfänger etwaigen Vereinsvermögens festgeschrieben war. Dessen Vorsitzender Kai Kietzke nahm jetzt symbolisch die Summe von 600 Euro entgegen. Kietzke kommt die Zuwendung gerade recht: Nach dem Grabeloh bei Lyhren und einer Fläche bei Altenhagen II will der Nabu ein drittes ökologisch wertvolles Biotop mit einer Kombination aus Wiese und Wasser erwerben. Brenneisen hörte den Verwendungszweck nur zu gern: „Es besteht ja eine gewisse Ähnlichkeit zwischen unserer ‚Burg‘ und dem neuen Grundstück”, war sie sich mit dem Nabu-Vertreter einig: „Beides muss erhalten werden.” Foto: al