Hudalla ist nach dem Besuch von Grundschule und Realschule in Rodenberg auf ein Wirtschaftsgymnasium in Hannover gewechselt. Nach dem Abitur 1980 folgte eine zweijährige Ausbildung bei der Deutschen Bank. Eine erste berufliche Station war eine Filiale der Bank in Barsinghausen. Dann folgten weitere große Herausforderungen. Von 1996 an führten er und seine Ehefrau Ursula, die er 1986 geheiratet hat, die „klassische” Wochenendehe. Die Entscheidung, die ihm angebotene Stelle in der Bankenmetropole Frankfurt anzunehmen, war den Eheleuten nicht leicht gefallen. Ein Umzug der kompletten Familie – damals waren schon vier kleine Kinder da und das Haus in Rodenberg war gerade fertig geworden – stand nicht zur Debatte. Also bestimmten intensiv gelebte Wochenenden den Rhythmus der Familie. Kontrastreicher ging es kaum, erinnern sich die Eheleute. Auf der einen Seite das anonyme, sehr auf Äußerlichkeiten und Statussymbole abgesteckte Leben in der Woche. Auf der anderen Seite das beschauliche Rodenberg mit den Kindern, dem großen Garten, der Pflege echter Freundschaften.
2006 kam der Wendepunkt. Georg Hudalla war nicht mehr bereit, die oberflächliche und nur auf Profit ausgerichtete Arbeitswelt über seine eigenen Vorstellungen von Ethik und Wertvorstellungen zu stellen. Mit 46 Jahren galt er in der Welt der jüngeren Börsenmakler schon als „alter Mann”, erinnert er sich. Er wollte zu diesem System einfach nicht mehr dazugehören.
Mit der Entscheidung ihres Mannes, sich zukünftig komplett um die mittlerweile fünf Kinder und das Haus zu kümmern, bekam Ursula Hudalla die Möglichkeit, nach 20 Jahren zurück ins Berufsleben zu gehen. „Keine leichte Aufgabe”, gesteht sie ein. Aus der neuen Herausforderung ergab sich wieder eine Wochenendbeziehung – diesmal mit anderen Vorzeichen. Ursula Hudalla arbeitete drei Jahre lang in Berlin. Das Familienmanagement lag in der Woche auf den Schultern von Ehemann Georg. „Wir würden das alles immer wieder so machen”, bekennen beide mit Überzeugung. Heute arbeitet Ursula Hudalla bei einer Versicherung in Hannover. Georg Hudalla sieht sich als Optimist: „Der Füllstand eines Glases ist bei mir immer halbvoll”. Weil er neugierig und lernbegierig ist, begann er 2011 vier Semester Jura zu studieren. Das dabei erworbene Wissen kommt ihm bei der Bewertung von Abläufen und gesetzlichen Vorgaben in der Verwaltung sehr zugute, ist Hudalla überzeugt.
Neben seiner großen Vorliebe für die Pflege des mediterran angelegten Gartens und der besonderen Freude, mit der Familie regelmäßig Städtereise, vorzugsweise nach Italien, zu unternehmen, ist das Bürgerschützenfest seine besondere Leidenschaft. Er gehört dem Komitee des städtischen Traditionsfestes an und schätzt besonders das Miteinander aller Bürgerinnen und Bürger an den „drei tollen Tagen” in der Deisterstadt.
Die Frage, ob ein Kandidat denn nicht ein ausgewiesener Verwaltungsfachmann sein muss, beantwortet er mit einem Passus aus der Niedersächsischen Kommunalverfassung. Darin wird ausdrücklich keine verwaltungs-spezifische Qualifikation für einen Samtgemeindebürgermeister verlangt. „Wenn das so wäre, könnte man ja gleich auf eine Wahl verzichten und das Amt quasi per Ausschreibung besetzen”, argumentiert er.
Die Tatsache, dass er keiner Partei oder politischen Gruppierung angehört, sieht er eher als Vorteil an. Er könne nach allen Seiten offen sein und gestalten, ohne programmatisch abwägen zu müssen. Ihm gehe es darum, die Samtgemeinde Rodenberg in ihrer Gesamtheit und mit ihren unterschiedlichen Facetten in den Mitgliedsgemeinden weiter voran zu bringen. Foto: pd/privat