Wiedergewählt werden sollte der bisherige Vorsitzende Hans-Wilhelm Hitzemann, seit knapp fünf Jahren im Amt. Wahlleiter Ulli Hermann fragte Hitzemann, ob er im Falle einer Wahl das Amt annehmen würde. Hitzemann antwortete zur Überraschung aller im Schützenhaus mit einem klaren und festen „Nein”. Betretenes Schweigen im Raum. Hitzemann, ein Mann der ersten Stunde nach der Wiedergründung des Vereins vor gut vierzig Jahren, begründete seine Verweigerung ausführlich: „Ich habe in den letzten Monaten die Lust verloren. Ich habe keine Motivation mehr.” Er habe das Amt des Vorsitzenden in einer schwierigen Phase des Vereins übernommen und sehr viel Zeit in die Bemühungen gesteckt, das Schützenhaus zu öffnen und mit Leben zu füllen. „Das ist mir nicht gelungen,” sagte Hitzemann. E sei ihm nicht gelungen, aktive und passive Vereinsmitglieder in die Schützenhausnutzung miteinzubinden. „Dafür übernehme ich die Verantwortung,” erklärte er. „Ich will nicht stets der erste sein, der immer anschiebt und drückt. Deshalb sage ich Nein.” Hitzemann stellte klar, dass seine Entscheidung nichts mit der Arbeit im Vorstand zu tun habe. „Mit der Vorstandsarbeit bin ich hoch zufrieden.”
Ulli Hermann versuchte zu vermitteln und regte an, die Arbeit und Mühen bei den von Hitzemann gesteckten Zielen auf mehrere Schultern zu verteilen. Um das Schützenhaus mit mehr Leben zu erfüllen und um das Vereinsleben anzuschieben schlug Herrmann selbst vor, im laufenden Jahr einen vereinsinternen Wettkampf zu organisieren. Dabei treten bei fünf Durchgängen Teams gegeneinander an, die jeweils mit vier Schützen und Schützendamen besetzt sind, die unterschiedliche Leistungsstärken aufweisen. Auf Vorschlag Hermanns erklärte Hitzemann sich letztlich bereit, das Amt des Vorsitzenden statt für drei Jahre für ein weiteres Jahr zu übernehmen. Die Wahl erfolgte einstimmig. „Aber jeder muss wissen,” unterstrich Hitzemann, „der Verein hat jetzt ein Jahr Zeit, jemand Neues zu finden. Wir brauchen Menschen, die mehr bewegen können.” Die gibt es nach Ansicht Hitzemanns. Auf Nachfrage dieser Zeitung stellte Hitzemann klar: „Ich werde 2013 nicht mehr antreten.”
Zur 2. Vorsitzenden wählte die Versammlung erneut Bärbel Hänsch. Siglind Schirmer macht als Schatzmeisterin weiter, Gertrud Wilkening als Schriftführerin. Wiederwahl hieß es ebenso für Schießsportleiter Thomas Herrmann, seinen Stellvertreter Jens Hirschhausen und Damenleiterin Elke Bergmeier. Simone Hirschhausen wurde einstimmig zur neuen Jugendleiterin bestimmt, Katja Hitzemann übernahm das Amt der stellvertretenden Jugendleiterin. Mitglieder des Festausschusses sind Bärbel Hänsch - wie bisher - und jetzt neu Sara LoRe.
Claus-Peter Hänsch ist seit 40 Jahren Mitglied im Deutschen Schützenbund. Dafür wurde er von Kreisverbandsvertreter Siegfried Renzmann mit der Ehrennadel in Gold und Urkunde ausgezeichnet. Ehrennadeln in Silber des Niedersächsischen Sportschützenverbandes und die entsprechenden Urkunden gab es für Iris Fricke, Sven Hitzemann und Volker Kreft. Alle drei traten dem Verein vor 15 Jahren bei.
In seinem Rechenschaftsbericht hatte Hans-Wilhelm Hitzemann an das Schützenfest im Sommer erinnert und geklagt: „Der Samstagabend war verdammt leer.” Damit meinte Hitzemann die Besucherzahlen des Königsballes und die damit auch entgangenen Einnahmen für den Verein. Dieser ist für das Begleichen seiner Kosten dringend auf Einnahmen aus dem geselligen Bereich und Gewinn aus dem Wirtschaftsbetrieb des Schützenhauses angewiesen. Schatzmeisterin Sieglind Schirmer machte darauf aufmerksam, dass die Einnahmen aus dem Schützenhausbetrieb deutlich unter den zu zahlenden Verbandsabgaben lagen. Ihre Aufforderung: Den geselligen Bereich stärken. Selbst die Kassenprüfer appellierten an die Mitglieder: „Kommt doch ab und zu mal ins Schützenhaus!”Foto: bt