Während Mensch und Tier unter dem anhaltenden heißen Wetter leiden, mögen es die Rehe besonders heiß: Es ist Paarungszeit. Um die Angebetete willig zu stimmen, läuft der Rehbock seiner Herzensdame oft kilometerweit hinterher. Theoretisch eine schweißtreibende Angelegenheit. Praktisch kann ein Reh jedoch nicht schwitzen, da ihm die notwendigen Drüsen fehlen. Um dennoch abzukühlen, hecheln die Tiere während des Ausdauermarsches wie ein Hund. Haben Bock und Ricke in freier Natur besonders viel Platz für ihr Treiben, sorgen sie auch für ein besonderes Phänomen: die Entstehung von Kornkreisen. Bei ihrem Dauermarsch durch die Natur laufen die Tiere immer wieder in Felder hinein und dort eben im Kreis. Nicht Außerirdische sind also für die zehn bis dreißig Meter umfassenden Zirkel verantwortlich, sondern die paarungswilligen Rehe. Diese Laufbereitschaft ist allerdings nicht ganz ungefährlich. Von einer hormonellen Achterbahnfahrt berauscht, ändern die Rehe ihren Tagesrhythmus und sind derzeit auch tagsüber aktiv. Dabei laufen sie „blind vor Liebe” über die Straßen und nicht selten direkt vor einen PKW. Der Deutsche Jagdschutzverband appelliert daher an das Verantwortungsbewusstsein der Autofahrer, auf Landstraßen mit angepasster Geschwindigkeit zu fahren. Insbesondere an Wald-Feld-Rändern ist Vorsicht geboten.