„Es geht uns darum, die Gefahr hoher Geschwindigkeiten öffentlich zu machen und einen direkten Hinweis an den Fahrer zu geben”, so der Vorsitzende der Kreisverkehrswacht Schaumburg Wolfgang Haverland. Viele Unfälle zwischen Lindhorst und Lüdersfeld werden durch unangemessen hohe Geschwindigkeit verursacht. Besonders die enge S-Kurve kurz vor dem Ortseingang wird immer wieder zum Unfallschwerpunkt. „Wir wussten nicht mehr, mit welchen Mitteln man noch dagegen vorgehen soll”, sagte Haverland, „dann hatten wir bei der Kreisverkehrswacht die Idee eine Geschwindigkeitsanzeigentafel aufzustellen”. Seit wenigen Tagen weist nun, kurz vor Beginn der Kurvenstrecke, ein Leuchtdioden-Geschwindigkeitsdisplay durchfahrende Schaumburger auf ihre tatsächlich gefahrenen Stundenkilometer hin. Eigentlich ist in diesem Gefahrenbereich das Tempo 30 vorgesehen, doch die meisten Fahrer halten sich nicht daran. Da es keine Möglichkeit gab, für einen Standort außerorts die Unterstützung der Kommunen zu gewinnen, schaffte die Kreisverkehrswacht das 3000 Euro teure Messgerät zum Wohl der allgemeinen Sicherheit kurzerhand aus eigenen Mitteln an. Die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr, Geschäftsbereich Hameln leistete Unterstützung beim Aufbau der Anlage. Die Geschwindigkeitstafel soll künftig nicht nur an ihrem ersten Standort in Lindhorst zum Einsatz kommen, sondern allen Ortsteilen im Landkreis zur Verfügung stehen. Kritische Bereiche können so auf unbürokratischem Weg gesichert und gleichzeitig überprüft werden, denn das Gerät ist in der Lage die registrierten Vekehrsmengen und deren Geschwindigkeiten zu speichern. Vor allem bei Anliegerbeschwerden lässt sich auf diese Weise eine auswertbare Grundlage für weiterführende Maßnahmen und Anträge schaffen. Bei Lüdersfeld ist vorerst eine Standzeit von weiteren 14 Tagen vorgesehen, bis das Gerät an einen anderen Standort wechselt. In der S-Kurve werden es die Fahrer von LKW und Auto trotzdem in Intervallen immer wieder vorfinden und so auf ihr Fahrverhalten erneut hingewiesen. Eine bleibend errichtete Halterung macht diese Vorgehensweise möglich. Eine weitere Anfrage für das Geschwindigkeitsdisplay bestehe laut Haverland bereits, als nächster Einsatzort sei die Grundschule in Meerbeck vorgesehen. „Ein großer Beitrag zur Verkehrssicherheit”, lobte die zuständige Landkreisdezernentin Ursula Müller-Krahtz, „schön, dass so ein Gerät jetzt zusätzlich zur Verfügung steht und flexibel einsetzbar ist”. Foto: nb
Dirk Lueg (v.li.) und Markus Brockmann von der Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr, Wolfgang Haverland und Ursula Müller-Krahtz hoffen, dass die Geschwindigkeitsanzeige Autofahrer „aufrüttelt”.