Der gebürtige Westfale war nach Kriegsende als Gefangener einer britischen Arbeitseinheit nach Lauenau gekommen und wurde im Büro der örtlichen Stuhlfabrik eingesetzt. Dort lernte er Fabrikantentochter Margret Sasse kennen. Nach der Eheschließung 1947 trat er in das Unternehmen ein und musste auf Geheiß seines Schwiegervaters alle Abteilungen durchlaufen. Schon damals entstanden viele Freundschaften zu Firmenmitarbeitern.
1950 rückte Grönemeyer als mithaftender Gesellschafter in die Geschäftsführung auf. Dort führte er konsequent das Werk des Firmengründers Carl Sasse nach dessen Tod im Jahr 1956 weiter. Das 1919 gegründete Unternehmen erlebte zwar schon lange vor dem Krieg einen ersten Boom. Doch in den fünfziger Jahren ging es insbesondere durch die Erfindung des „losen Stuhlgestühls” steil aufwärts. Zeitweilig zählte Casala in Lauenau und seinen Zweigwerken bis zu tausend Beschäftigte.
In den fünfziger und Anfang der sechziger Jahre erhielt das Betriebsgelände mit Hobelwerk, neuem Kesselhaus, Versand- und Maschinenhallen seine heutigen Ausmaße.
Der mit dem Bundesverdienstkreuz geehrte Fabrikant verließ 1985 aus Altersgründen das Unternehmen. Da hatte Casala bereits erste schwierige Phasen hinter sich. Grönemeyer erkannte zwar frühzeitig die Bedrohung der deutschen Möbelbranche durch Billigimporte; aber er wollte nicht durch eigene Investitionen im Ausland gegensteuern. Er fürchtete den Verlust der hiesigen Arbeitsplätze. Denn die Entwicklung in Lauenau war ihm seit jeher ein wichtiges Anliegen.
Den späteren Niedergang der Firma erlebte Grönemeyer dann nur noch aus der Distanz. Lange Zeit hatte er das Betriebsgelände nicht mehr betreten wollen. Das änderte sich erst in der jüngsten Vergangenheit mit der neuen Entwicklung im Gewerbepark.
Aufmerksam verfolgte er besonders die Entwicklung der Sportstätten, wie er überhaupt weiterhin regen Anteil am örtlichen Geschehen nahm. Auf seine Idee geht unter anderem das Fleckendiener-Denkmal zurück.
So lange es die Gesundheit zuließ, frönte Grönemeyer der Jägerei. 40 Jahre war er Pächter des Rodenberger Reviers; Kanadas Weiten reizten ihn zur wiederholten Pirsch. Reisen aber galten auch seinen vier Kindern: zwei leben mit ihren Familien in Oberbayern, ein Sohn in Venezuela.
Gestern hatten sich alle Angehörigen, Weggefährten und viele Einwohner und ehemalige Mitarbeiter vor dem Sarg versammelt. Und natürlich die Rotarier-Freunde aus Hameln. Diesem Kreis gehört auch der frühere Superintendent Horst Walz an, der der großen Trauerfeier einen ganz persönlichen Akzent verlieh. Foto: al