Immer wieder beklagen die Landesforsten den Ausbau weiterer illegaler Strecken im Deister. Erst kürzlich entdeckte Ralph Weidner, der Revierleiter der Försterei Lauenau, frisch angelegte Strecken, die bereits stark in Benutzung sind: „Vom Fernsehturm hangabwärts ziehen sich die Strecken wie ein Spinnennetz durch den Wald. Auch die neu angelegten Strecken, mit eingebauten Sprüngen und befestigten Steilkurven sind in dieser Gegend angelegt.“
Die Illegalität ihres Tuns ist den Tätern dabei bewusst. Für Weidner ist dieses Vorgehen zeitraubend und längst keine Bagatelle mehr. Art und Umfang der Bautätigkeiten lassen auf gute Organisation schließen und sind keine Zufallsprodukte oder Einzelaktionen. Das Forstamt Saupark erstattete deshalb Anzeige wegen Sachbeschädigung und Verstößen gegen das Naturschutzrecht.
„Wir haben unsere Vertragspartner, die Deisterfreunde aus der Mountainbike-Szene, an unserer Seite. Mit ihnen arbeiten wir konstruktiv an einer langfristigen und für alle Beteiligte attraktiven Lösung. Mit jedem neuangelegten illegalen Trail werden diesem gemeinsamen Vorhaben allerdings Steine in den Weg gelegt. Dieses rücksichtslose Vorgehen mancher ist auch eine Zumutung für meine Kollegen in den Revieren. Zukünftig werden wir deshalb verstärkt auf die Illegale Waldnutzung achten und diese konsequent zur Anzeige bringen,“ erklärt Christian Boele-Keimer, Forstamtsleiter des Forstamtes Saupark.
Die illegalen Strecken werden oft aufwendig und ohne Rücksicht auf Wald und Umwelt angelegt. Dazu wird mit Spaten, Harke und auch Motorsäge und Laubbläser gearbeitet. Die Trails werden im Gelände ausgearbeitet, Sprünge und Senken angelegt. Bäume werden gefällt und störende Äste abgesägt. Was der Förster mühsam angelegt hat und pflegt, wird gedankenlos abgesägt.
Der neu angelegte Trail in der Nähe des Fernsehturmes zeigt gut welchen Schaden der Wald davon trägt. Insgesamt sind es sieben illegale Strecken, die sich auf einer Breite von gerade mal 900 Metern unterhalb des Kammweges durch den Wald ziehen. Die verschiedenen Strecken sind zudem untereinander verknüpft. Jede geht mit erheblichen Beschädigungen auf der Fläche einher. Foto: Niedersächsische Landesforsten – Forstamt Saupark