Thema Mensch und Spiel | Schaumburger Wochenblatt

Thema Mensch und Spiel

Stellen unter anderem ihre Werke aus (v.li.): Barbara Diabo, Gisela Gührs, Eva Bellack und Silke Jüngst.  (Foto: tau)
Stellen unter anderem ihre Werke aus (v.li.): Barbara Diabo, Gisela Gührs, Eva Bellack und Silke Jüngst. (Foto: tau)
Stellen unter anderem ihre Werke aus (v.li.): Barbara Diabo, Gisela Gührs, Eva Bellack und Silke Jüngst. (Foto: tau)
Stellen unter anderem ihre Werke aus (v.li.): Barbara Diabo, Gisela Gührs, Eva Bellack und Silke Jüngst. (Foto: tau)
Stellen unter anderem ihre Werke aus (v.li.): Barbara Diabo, Gisela Gührs, Eva Bellack und Silke Jüngst. (Foto: tau)

Am Donnerstag (1. August) ist die Ausstellung „Homo Ludens” im Fischer- und Webermuseum eröffnet worden. Der Titel bedeutet „der spielende Mensch”. Zu diesem Thema, das den Aspekt des Spielzeugmuseums aufgreift, zeigen 17 Künstlerinnen der GEDOK Niedersachsen Hannover aus den Bereichen Angewandte Kunst/ArtDesign und Bildende Kunst ihre Interpretationen.

Das jährliche Veranstaltungsprogramm der GEDOK konzentriert sich nicht nur auf den eigenen GalerieSalon in Hannovers Südstadt, sondern ist auch stets darauf ausgerichtet, weitere geeignete Orte und Einrichtungen, die sich mit Kunst und Kultur beschäftigen, mit einzubeziehen. Das Fischer- und Webermuseum gehört dazu. Bereits zum dritten Mal stellt die GEDOK hier aus und beschäftigt sich mit Aspekten des Museums und des Ortes Steinhude. Zuletzt stand das Weben und die Fischerei im Mittelpunk. Diesmal wird das Thema Mensch und Spiel aufgegriffen, was wiederum gut zum Spielzeugmuseum als Teil des Fischer- und Webermuseums passt.

Ein Lieblingsplatz

”Für uns ist das Museum ein Lieblingsplatz”, sagt die 1. Vorsitzende Viktoria Krüger. ”Es gehört zu den Formaten der GEDOK, sich bei externen Präsentationen intensiv mit dem Ort und dem Haus zu beschäftigen - mit seinen Aufgaben, Inhalten und Zielen - um seinem 'Genius loci' auf die Spur zu kommen und die dabei entstehenden Gedanken, Erfahrungen und Bilder dann künstlerisch umzusetzen und in die Arbeiten einfließen zu lassen”, so Krüger weiter. Für diese Ausstellung haben sich 19 Künstlerinnen mit 25 Arbeiten einem kritischen Jury-Blick unterzogen, 17 Künstlerinnen haben es mit ihrer ganz individuellen Handschrift in die Ausstellung geschafft.

Die Besucher können sich auf Malerei, Collage, Druckgrafik, Linolschnitt, Fotografie, Fotocollage, Objekt, Installation und Schmuck freuen. Gisela Gührs hat es mit ihrem Objekt „Die Ruhe vor dem Sturm” auf den Titel des Flyers geschafft. Das hat einen Grund. Ihr Werk setzt sich nicht nur mit dem Spiel auseinander, sondern geht auch auf das aktuelle Zeitgeschehen ein. Zu ihrer Arbeit sagt sie: „Am Abend des 13. November 2015 fand im Pariser 'Stade de France' ein Freundschaftsspiel der beiden Fußballmannschaften Deutschland und Frankreich statt. Ich saß vor dem Fernseher und verfolgte das spannende Spiel. Plötzlich war im Stadion ein gigantischer Knall zu hören, dann ein zweiter. Im Stadion wurde es für ein paar Sekunden gespenstisch still, dann ging es weiter. Diesen Moment der Stille habe ich mit meiner Installation eingefangen. Die Starre der Spieler, die Anspannung, die Ungewissheit - eben: Die Ruhe vor dem Sturm.”

Zeitgeschehen verarbeitet

Bei dem Ereignis, das Gührs aufgreift, handelte es sich um einen islamistisch motivierten Terroranschlag, bei dem an anderen Orten in Paris 130 Menschen ums Leben kamen. Erklärungen zu ihren Werken legen auch die anderen Künstlerinnen in schriftlicher Form bei, so dass sich Besucher einen umfassenden Eindruck verschaffen können. Ebenfalls vertreten sind Tine Albe, Karin Bach, Eva Bellack, Wiebke Buch, Evelin Daus, Barbara Diabo, Erika Ehlerding, Natascha Engst-Wrede, Karin Hess, Silke Jüngst, Cordula Kagemann, Cornelia León-Villagrá, Heidrun Pfalzgraf, Barbara Sowa, Rosemarie Sprute und Simone Stentzel.

Barbara Diabo beschäftigt sich bei ihrem „Lebensplanspiel” mit eigenen Erfahrungen. Es geht um verlieren, gewinnen und neu orientieren. Erika Ehlerding erinnert mit ihren Motiven an Spielzeuge und Kindheit. Das Bild macht gute Laune. Das trifft auch auf Silke Jüngst und ihre Baustelle aus Legosteinen zu. Eva Bellack spielt hingegen auf ihren Collagen gern mit Motiven und Materialien. Gegenstände in fremde Umgebungen zu setzen, ist ihr Ansatz. Evelin Daus aus Berlin hat ein Stadtstillleben aus Fabelwesen erschaffen. Mensch und Tier sind hier vereint.

Die Ausstellung ist bis zum 6. Oktober in den Räumen des Fischer- und Webermuseums zu sehen. Geöffnet hat das Museum dienstags bis samstags von 13 bis 17 Uhr sowie sonntags und feiertags von 11 bis 17 Uhr.


André Tautenhahn (tau)
André Tautenhahn (tau)

Freiberuflicher Journalist

north