Schutzmaßnahmen laufen an | Schaumburger Wochenblatt

Schutzmaßnahmen laufen an

Keine höheren Nährtstoffeinträge trotz hoher Niederschläge und Überschwemmungen. (Foto: wb)
Keine höheren Nährtstoffeinträge trotz hoher Niederschläge und Überschwemmungen. (Foto: wb)
Keine höheren Nährtstoffeinträge trotz hoher Niederschläge und Überschwemmungen. (Foto: wb)
Keine höheren Nährtstoffeinträge trotz hoher Niederschläge und Überschwemmungen. (Foto: wb)
Keine höheren Nährtstoffeinträge trotz hoher Niederschläge und Überschwemmungen. (Foto: wb)

Aktuell kann man sich am Steinhuder Meer über einen hohen Wasserstand freuen. Gemäß der elektronischen Ansage der Wetterstation auf dem Wilhelmstein beläuft er sich der Wasserstand zur Zeit auf 119 Zentimeter oder 37,96 m über Normalnull. Zurückzuführen ist das auf die zahlreichen Niederschläge .

Folgen der Niederschläge

Wie der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) auf Nachfrage dieser Zeitung mitteilte, fiel in den letzten drei Monaten des Jahres 2023 fast die gleiche Niederschlagsmenge wie im Trockenjahr 2018. Die Folge war ein ungewöhnlich hoher Wasserstand von 38,20 m über Normalnull am 6. Januar 2024. Durch den hohen Wasserstand kam es im westlichen Bereich des Steinhuder Meeres zu erheblichen Ausuferungen, die zu großflächigen Überschwemmungen landwirtschaftlicher Flächen in der Meerbruchniederung führten. „Trotz der anzunehmenden erhöhten Nährstoffeinträge zeigten die Messergebnisse aus dem letzten Jahr keine Zunahme der für die Trophie (Anm. d. Red.: Nährstoffangebot) relevante Gesamtphosphor-Konzentration im Steinhuder Meer“, so das NLWKN.

Maßnahmen

Im Auftrag des NLWKN führt das Büro „Ingus“ seit 2017 landwirtschaftliche Gewässerschutzberatungen durch, um die Nährstoffeinträge von den landwirtschaftlichen Flächen dauerhaft zu reduzieren. Ein Angebot, das auch weiterhin bestehen bleibt. Zusätzlich wurden 2024 für weitere Maßnahmen Fördermittel beantragt und auch genehmigt. So plant die Stadt Wunstorf am „Ostenmeer“ den Bau einer Regenwasserbehandlungsanlage in Form eines Retentionsbodenfilters. Bisher gelangt über die Regenwassereinleitungen aus den Ortsteilen Steinhude und Großenheidorn eine hohe Nährstoffbelastung, Keime und Schwermetalle ins Steinhuder Meer.

Als Untere Naturschutzbehörde plant die Region Hannover Anstau und Aufweitung des Hochmoorgrabens im Toten Moor. Als Gewässer zweiter Ordnung führt der Hochmoorgraben die Wasser aus den nördlich angrenzenden Torfabbauflächen ab, wie die Region auf Nachfrage dieser Zeitung mitteilte. Aufgrund der landwirtschaftlichen Vornutzung dieser Flächen sind diese Wasser erheblich mit Phosphat belastet und tragen so zur Belastung des Steinhuder Meeres bei. Das Wasser soll nun durch den Anstau gespeichert werden, im Sommer verdunsten und so nicht mehr ins Steinhuder Meer gelangen.


Verena Walter-Bockhorn (wb)
Verena Walter-Bockhorn (wb)

Freie Journalistin

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