„Wir hatten 2024 mit 29 Einsätzen ein unterdurchschnittliches Jahr“, sagte auf der Dienstversammlung der Ortswehr im Gasthaus Kuckuck, Ortsbrandmeister Robert Focke. „Haupteinsatzschwerpunkt ist und bleibt die BAB 2, mehrfach in diesem Jahr wurde dabei auch der Parkplatz ‚Bückethaler Knick Nord‘ angefahren“, fuhr Focke fort. Die Ortswehr leistete 13.558 Gesamtstunden. Die Fahrzeuge und deren verladene Ausrüstung sowie die Anhänger befinden sich in gutem Zustand. Ein gebrauchtes Tanklöschfahrzeug der Ortsfeuerwehr Wunstorf wartet darauf nach Kolenfeld umgesetzt zu werden, um bei den Aufgaben zu unterstützen. Doch musste der Termin bereits mehrfach verschoben werden, da der Wechsel letzten Endes von der Fertigstellung des Feuerwehrhauses Bokeloh-Mesmerode abhängig ist.
Ende des Jahres setzte sich die Einsatzabteilung mit 65 aktiven Kameradinnen und Kameraden (2023: 69), die Altersabteilung mit 20 Kameraden (2023: 14), die Jugendfeuerwehr mit 23 Jungen und Mädchen (2023: 21) und der Musikzug mit 42 aktiven Musikerinnen und Musikern (2023: 33) zusammen. Dazu kommen 325 fördernde Mitglieder (2023: 315).
Natürlich war der geplante Neubau des Feuerwehrhauses ein Thema. „Nach meinem letzten Kenntnisstand sieht die Planung des langersehnten Neubaus einen Baubeginn im Jahr 2026 und eine Fertigstellung im Jahr 2027 vor. Ob das noch als realistisch angesehen werden kann, bleibt aufgrund der Erfahrungen aus Bokeloh-Mesmerode abzuwarten“, so Focke. Er wünscht sich für die weitere Umsetzung ein höchstmögliches Tempo, die Unterstützung der Ortswehr sei selbstverständlich. Ein Kritikpunkt ist der geplante Neubau mit drei statt vier Einstellplätzen. „Ich halte das nicht für zukunftsorientiert“, so der Ortsbrandmeister. Ein solches Projekt von vornherein mit einer Fahrzeughalle ohne Platzreserven umzusetzen ist für Focke schwer nachvollziehbar. Niemand könne absehen, welche zukünftigen Platzbedarfe, beispielsweise in Richtung Notstromversorgung oder Sonderfahrzeuge, in den kommenden Jahrzehnten entstehen.
Auch appellierte Focke an die Stadt, das für den Neubau geplante Grundstück gut „im Blick“ zu behalten. Der nasse Winter 2023/2024 habe bereits dafür gesorgt, dass die Region Hannover eine Teilfläche als zu schützendes Biotop eingestuft hat. Es handelt sich um eine Fläche, die im Sommer zuvor noch als Parkplatz für den Fußballplatz gedient habe. „So schnell wird aus einem Parkplatz ein Biotop“, berichtete Focke. Der Ortsbrandmeister sprach ebenfalls über die Gründung des Fördervereins zum Beginn dieses Jahres (wir berichteten). Voll umfänglich integriert in die Strukturen der Feuerwehr sei auch der Musikzug, er hat seine letzte separate Mitgliederversammlung durchgeführt.
In ihren Grußworten sprach Erste Stadträtin Wiebke Nickel den Neubau an. Die Stadt sei nicht erfreut darüber, dass eine Fläche um den Neubau ein schützenswertes Biotop sei. Das Feuerwehrhaus werde trotzdem gebaut, Nickel hofft auf einen Planungsentwurf bis zum Ende dieses Jahres. Für Ortsbürgermeister Karsten Grobe sei das Grundstück für den Neubau nicht optimal, es liege in einem feuchten Bereich. Doch man habe nun den Fuß in der Tür, ein anderes Grundstück zu suchen, hätte länger gedauert. Stadtbrandmeister Martin Ohlendorf sprach von einem ereignisreichen Jahr mit großen Herausforderungen. Pastorin Christa Hafermann hob die Arbeit der Ortswehr hervor. „Es ist gut, dass es Menschen wie Sie gibt”, sagte die Pastorin.
Bei den anschließenden Wahlen ist Robert Focke als Ortsbrandmeister für die nächsten sechs Jahre im Amt bestätigt worden. Er erhielt 52 Ja- und eine Nein-Stimme. „Ich bin stolz darauf, diese Ortsfeuerwehr in den letzten fünfeinhalb Jahren als Ortsbrandmeister und davor drei Jahre als stellvertretener Ortsbrandmeister gemeinsam mit einem fantastischen Ortskommando geführt haben zu dürfen“, sagte Focke. Es sei in dieser Zeit einiges bewegt und ins Rollen gebracht worden, die Ortswehr sei grundsätzlich auf dem richtigen Kurs unterwegs.
Nicht wieder kandidiert als stellvertretender Ortsbrandmeister hat Lars Wöltje. Die Arbeit habe ihm viel Spaß gemacht. Die Teilnehmenden an der Versammlung verabschiedeten Wöltje mit stehendem Applaus. Neuer stellvertretender Ortsbrandmeister ist Alexander Matthias Müller. Er erhielt 44 Jastimmen, fünf Nein und vier Enthaltungen.
Als Ortsbrandmeister Robert Focke zum Schluss der Dienstversammlung der Ortswehr verkündete, dass er ab dem 1. Juni dieses Jahres zum stellvertretenden Stadtbrandmeister gewählt wurde, standen die Teilnehmenden der Sitzung auf und applaudierten. „In erster Linie bin ich aber euer Ortsbrandmeister“, sagte Focke. Er ist Nachfolger von Sven Möllmann, der sich nicht wieder zur Wahl stellte. Weiterer stellvertretender Stadtbrandmeister ist Benjamin Heidorn.