Ortsrat hält an Gästekarte fest | Schaumburger Wochenblatt

06.06.2024 10:55

Ortsrat hält an Gästekarte fest

Muss unterhalten werden: Grünanlage mit Blumenrabatten. (Foto: wb)
Muss unterhalten werden: Grünanlage mit Blumenrabatten. (Foto: wb)
Muss unterhalten werden: Grünanlage mit Blumenrabatten. (Foto: wb)
Muss unterhalten werden: Grünanlage mit Blumenrabatten. (Foto: wb)
Muss unterhalten werden: Grünanlage mit Blumenrabatten. (Foto: wb)

Auf der Tagesordnung der Ortsratssitzung am vergangenen Mittwoch standen gleich zwei Systeme zur teilweisen Refinanzierung des Aufwandes für den Tourismus: Gästebeitrag und Tourismusbeitrag. Die Informationsvorlage der Verwaltung zur Abschaffung des Tourismusbeitrages bei gleichzeitiger Einführung eines Gästebeitrages/Gästekarte fiel zwar zu Gunsten des Tourismusbeitrages aus, aber der Ortsrat wollte dem nicht folgen. Im Gegensatz zur Verwaltung stellte man fest, dass das Nichterfassen von Tagesgästen kein Grund sei, den Gästebeitrag ad acta zu legen und am Tourismusbeitrag fest zu halten. Schließlich hätten alle touristisch relevanten Orte gleichermaßen dieses Problem und würden trotzdem bereits einen Gästebeitrag erheben oder wären gerade dabei einen einzuführen. Die alleinige Fokussierung auf Übernachtungsgäste, deren Zahl man ja gerne steigern würde und gerade im Hinblick darauf einen Gästebeitrag einführen würde, wurde abgelehnt.

So kritisierte Christian Broer seitens der CDU-Fraktion, dass die Vorlage am Stand, wie man Tagesgäste belasten kann, hängen bleibt anstatt weiterzuarbeiten und anderweitig Erkundigungen einzuholen, wie man das Problem lösen könnte. Ähnlich argumentierte auch Wilhelm Bredthauer für die SPD-Fraktion und kritisierte, dass unter anderem die deutlich gestiegenen Zahlen des Wohnmobilplatzes außer Acht gelassen wurden. Außerdem wies er daraufhin, dass man Tagesgäste, die auf die Badeinsel wollen, sehr wohl herangezogen werden können. Dann hätte man auch gleich Einnahmen für die notwendigen Erneuerungen auf der Badeinsel. Zusätzlich wies er noch auf den Verlust von Arbeitsplätzen in Steinhude im nicht touristischen Bereich hin, da der Tourismusbeitrag von allen Betrieben abgeführt werden muss.

Möglich wäre vielleicht ein Erfahrungsaustausch mit Städten wie Hameln und Holzminden, die gerade dabei sind, einen Gästebeitrag einzuführen. Auch der Hinweis der Verwaltung auf einen erhöhten Verwaltungsaufwand wurde abgewiesen. Die Verwaltung soll daher weiter am Gästebeitrag arbeiten und sich mit anderen Kommunen beraten, so die Entscheidung des Ortsrates. Ortsbürgermeisterin Christiane Schweer versicherte, dass sie das Thema auf die nächste Ortsratssitzung setzen würde. Ziel sei immer noch, den Tourismusbeitrag für die Saison 2025 durch einen Gästebeitrag zu ersetzen. Mangels Alternative haben die Ortsratsmitglieder anschließend den Tourismusbeitrag für 2024 noch einmal durchgewunken.


Verena Walter-Bockhorn (wb)
Verena Walter-Bockhorn (wb)

Freie Journalistin

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