Für Sascha Hirsch mit Ehefrau Yvonne und Familienfreundin Martina Bahlke sollte es am vergangenen Montag ein ganz normaler Einkaufstag werden. Nach einem guten Frühstück in einer Rintelner Bäckerei wollten die Hess. Oldendorfer beim Marktkauf noch einkaufen: „Weil wir da das Sortiment einfach toll finden und außerdem lag es auf dem Weg”, so Bahlke. Doch dann kam alles anders als geplant. Sascha Hirsch' Körper schüttet nach einer OP unkontrolliert Insulin aus und ein Notfallmedikament, das er immer mitführt, war fast aufgebraucht und ist derzeit nicht zu bekommen. Er kollabierte, krampfte und selbst der Rest des Medikaments und eine Cola halfen nicht mehr. In einer solchen Situation drohen Atem- und Kreislaufstörungen bis zur Bewusstlosigkeit. Situationen, auf die Marktkaufmitarbeitende geschult sind. Der Code „333“ wurde über Lautsprecher durch eine Mitarbeiterin ausgerufen und sofort kamen Ersthelfer zur Stelle und kümmerten sich. Einkaufsgänge wurden abgesperrt, Handtücher und Decken aus den Auslagen genommen, Schaulustige ferngehalten. Eine Mitarbeiterin rannte nur nahen Apotheke und holte eine flüssige Zuckerlösung. Der Notarzt wurde gerufen. Ein zufällig anwesender Arzt übernahm zusammen mit den Mitarbeitern die Erstversorgung des Krampfenden. Diese professionelle Abwicklung eines Notfalls hatten Hirsch und Bahlke bereits anders erlebt: „Da zückten die Leute eher ein Handy und filmten die Situation statt zu helfen“, so Sascha Hirsch. Für Marktleiter Branko Kozic, den das SW zwischen Lebkuchen und anderen Weihnachtsleckereien erwischte, bewertet die Aktion so: „Unsere Hilfe ist in dieser Weise selbstverständlich, das ist das kleine Einmaleins der Ersten Hilfe und darauf sind viele unserer Mitarbeiter geschult!“ Mit dem Code „333“ seien alle im Markt vertraut und wüssten sofort, dass es eine Notlage gebe. Ein Glück also für Sascha Hirsch, dass sich Martina Bahlke und seine Frau für den Marktkauf als Einkaufsmarkt entschieden: „Ich bin zu 100 Prozent schwerbehindert und wenn meinem Mann etwas passiert, muss ich ins Pflegeheim“, verweist Yvonne Hirsch auf die besondere Tragik einer solchen Situation.