Meilenstein der Lagertechnik | Schaumburger Wochenblatt

Von außen betrachtet, macht Wunstorf als Wirtschaftsstandort etwas her. Die Entwicklung des Gewerbegebietes Süd schreitet voran, wie jeder sehen kann. Doch auch in den großen Hallen tut sich viel. Allein sieben Millionen Euro hat das Unternehmen VetLogOne - Deutschlands erstes Logistikzentrum für Tiermedizin - in ein automatisiertes Lagersystem investiert. Am Mittwoch ist es offiziell eingeweiht worden. Der Stadtanzeiger war dabei.

Die Tochtergesellschaft der Wirtschaftsgenossenschaft deutscher Tierärzte eG (WDT) betreibt seit Mai 2021 auf knapp 20.000 Quadratmetern Lagerfläche pharmazeutische Logistik mit modernster Förder- und Kommissioniertechnik auf mehreren Ebenen. Rund 160 Mitarbeiter sind im Zweischichtbetrieb montags bis freitags von 6 bis 23.30 Uhr beschäftigt. Nun kommt der „AutoStore” als automatisiertes Lagersystem dazu. Damit will das Unternehmen schneller, effizienter und liefertreuer werden, wie die Geschäftsführer Olaf Assenheimer, Thomas Nonnewitz und Andreas Mahn erklärten.

Bei einem Rundgang konnten sich Gäste aus dem In- und Ausland selbst ein Bild vom Lager und der neuen Technik machen. Der „AutoStore” ermöglicht effiziente Lagerung auf kleinstem Raum. Rund 60.000 Boxen mit Ware können auf 1200 Quadratmetern gelagert und wieder bereitgestellt werden. 30 Roboter sind in dem System verbaut. Das ermöglicht die Bereitstellung von Ware in wenigen Sekunden. Diese kann wiederum von Mitarbeitern oder dem Pickroboter „Sophie” entnommen bzw. kommissioniert werden. „Sophie” ist ein Pilotprojekt, schafft 400 Picks in der Stunde und lernt dank KI auch aus Fehlern.

Der „AutoStore” kann 12.000 Artikel verarbeiten. Rund 2000 Artikel bleiben dagegen in der bisherigen Kommissionierung. Aktuell werden 4000 Packstücke pro Tag versandt. Mit dem „AutoStore” soll dieser Output signifikant erhöht werden. Die Umsetzung des Projekts erfolgte in rund acht Monaten. Um den „AutoStore” zu bauen, musste zunächst eine neue Bodenplatte in der Halle gegossen werden. Alles geschah während des laufenden Betriebes. ”Das war eine Operation am offenen Herzen”, so Andreas Mahn.