Landesgartenschau 2026 in Bad Nenndorf | Schaumburger Wochenblatt

Landesgartenschau 2026 in Bad Nenndorf

Entkernt: Die Liegehalle bekommt ein neues Outfit und Innenleben. (Foto: LaGa )
Entkernt: Die Liegehalle bekommt ein neues Outfit und Innenleben. (Foto: LaGa )
Entkernt: Die Liegehalle bekommt ein neues Outfit und Innenleben. (Foto: LaGa )
Entkernt: Die Liegehalle bekommt ein neues Outfit und Innenleben. (Foto: LaGa )
Entkernt: Die Liegehalle bekommt ein neues Outfit und Innenleben. (Foto: LaGa )

Was geschieht bei der Vorbereitung zur Landesgartenschau 2026 in Bad Nenndorf? – In einer kleinen Serie stellen wir geplante Bereiche, wie Gärten, Gebäude, Erholungszonen, Infrastruktureinrichtungen und Baumaßnahmen vor. Heute geht es um den Umbau der historischen Liegehalle im Kurpark.

Mit tiefgreifenden Abbrucharbeiten beginnt die umfassende Sanierung der historischen Liegehalle. Das Gebäude, dessen Grundstruktur noch heute als architektonisches Juwel gelten darf, wird aktuell bis auf die Grundmauern entkernt. In der vergangenen Woche wurden bereits die Fenster – und somit die gesamte Gebäudefront – sowie der Estrich entfernt. Aktuell wird das Dach abgerissen, sodass das Gebäude bald nur noch seine Grundmauern aufweist. Laut Uwe Wollmann vom Gebäudemanagement liegt das Projekt dabei „sehr gut im Rennen” und wird den Entkernungsprozess voraussichtlich noch vor dem eigentlich avisierten Termin abschließen.

Die Arbeiten werden durch die Firma ASD Umwelttechnik aus Lindau durchgeführt und dauern etwa zwei Wochen. Danach folgt die Wiederherstellung des Rohbaus. Die Firma Steinmann Bau aus Emmerthal wird voraussichtlich noch in diesem Jahr mit den Gründungsarbeiten beginnen können. Die vorhandenen Fundamente werden ertüchtigt und für die vorgesehenen Erweiterungen, wie beispielsweise die neue WC-Anlage, neu geschaffen. An Außen- und Innenwänden werden Mauerwerksarbeiten durchgeführt, um das Gebäude auf die anstehenden Zimmerer- und Dachdeckerarbeiten vorzubereiten. Wenn die Gebäudehülle wieder geschlossen ist, steht dem Innenausbau nichts mehr im Wege.

Die Sanierung der Liegehalle ist auch ein Schritt in Richtung Nachhaltigkeit. Geplant ist eine ökologische Modernisierung des Gebäudes mit einer Photovoltaikanlage auf dem Dach, das als Gründach konzipiert wird, und einer modernen Wärmepumpe zur Energieversorgung. Dieser politische Entschluss brachte Mehrkosten mit sich. Die Gesamtinvestition für das Projekt liegt bei rund 2,5 Millionen Euro, wobei das Land Niedersachsen Direktfördermittel für etwa 95 Prozent der Summe in Aussicht gestellt hat.

Architekt Jörg Sander (Kiefer Sander Architekten BDA) plant die Wiederherstellung der Liegehalle behutsam und in respektvollem Einklang mit der ursprünglichen Bausubstanz. Das Gebäude erwache nun aus einem „Dornröschenschlaf“, wie es Sander ausdrückte. Die besondere Architektur mit den seitlichen Flügeln und dem markanten Knick im Gebäude, der wie eine einladende Geste wirkt, soll erhalten und gestärkt werden. Ein zentrales Element wird die große Fensterfront zur Terrasse, die Innen- und Außenraum miteinander verbindet und den einzigartigen Blick in die umgebende Natur gewährt. Durch bodentiefe Schiebefenster soll die Grenze zwischen innen und außen fließend gestaltet werden, was den Aufenthalt im sanierten Gebäude besonders ansprechend macht. Sander steht im Austausch mit dem LaGa-Generalplaner Hutterreimann, der die Gestaltung der Außenanlagen und der Terrasse plant.

Derzeit läuft die Ausschreibung für die Zimmerer- und Dachdeckerarbeiten, die Anfang 2025 beginnen und dem Gebäude zum Frühjahr wieder ein Dach geben sollen. Nach der Dacheindeckung und den Fassadenarbeiten wird der Innenausbau angegangen. Das Gesamtprojekt soll nach aktuellem Bauzeitenplan Ende 2025 abgeschlossen sein. Die tatsächliche Wiederbelebung erfolgt dann im Rahmen der Eröffnung der Landesgartenschau Bad Nenndorf im April 2026 – dann endet der Dornröschenschlaf dieses Kleinods. Auch nach der LaGa soll die Liegehalle mit gastronomischen und kulturellen Angeboten eine Hauptanlaufstelle im Bad Nenndorfer Kurpark bleiben.


Winfried Gburek
Winfried Gburek

Freier Redakteur Schaumburger Wochenblatt

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