Rund 100 Bürger haben die Möglichkeit genutzt, bei der Informationsveranstaltung der Stadt zur Umgestaltung des Schlossgartens Einblicke über die Planungen zur Zukunft des Areals zu erhalten. Um dieses fit für die Folgen des Klimawandels zu machen, sollen unter anderem neue Bäume angepflanzt, möglicherweise unterirdische Wasserauffangbehälter angelegt und die Mauern des Teichufers saniert werden.
„Vielleicht sieht man am Ende der Sanierung gar nicht so viel von den Maßnahmen“, erklärte Bürgermeister Oliver Theiß vor den rund 100 Teilnehmern in der Aula des Ratsgymnasiums. Den Bau einer großen neuen Fontäne wie in den Herrenhäuser Gärten brauche niemand zu erwarten. Vieles wie etwa die Erneuerung der Wege seien wichtig, aber würden anschließend gar nicht so deutlich ins Auge fallen. Theiß wie auch die Vertreter der Arbeitsgemeinschaft Schlossgarten wiesen darauf hin, dass bei der Erneuerung der historische Charakter des Gartendenkmals Schlossgarten gewahrt werden müsse.
Rund 4,5 Millionen Euro Ausgaben sind für die Maßnahme geplant, rund 3,8 Millionen Euro davon werden aus dem Bundesförderprogramm „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“ bestritten, 700.000 muss die Stadt selbst aufbringen. Leon Herlt, Leiter des Bauamtes, erklärte, dass Stadthagen ohnehin eine Vielzahl der nun anstehenden Aufgaben hätte anpacken müssen. Der denkmalgeschützte Teil des Areals bringe manche Pflichtaufgabe mit sich. Zudem solle das Parkgelände in Hitzeperioden den Menschen als „kühle Insel” zur Verfügung stehen. Bei Starkregenereignissen soll es eine Pufferfunktion erfüllen.
Drei Büros schlossen sich zur Arbeitsgemeinschaft Schlossgarten zusammen, um die genaue Planung für die Umgestaltung zu erarbeiten. Petra Schoelkopf, Astrid Adam und Sebastian Tischendorf, Fachleute aus dem Bereich Landschaftsarchitektur, gaben Einblick in ihre Überlegungen.
Die Wege müssten erneuert, neue Bäume zu Alleen gepflanzt werden, die Trockenheit besser ertragen können. Die Möglichkeit zum Wasserablauf in den Untergrund müsse verbessert werden, um Staunässe zu verhindern. Wasser könnte unter der Oberfläche gespeichert werden, um bei anschließender Trockenheit wieder den Bäumen zur Verfügung zu stehen. Zu klären sei zudem, wie der Teich und solche Auffangbassins bei Starkregen eine Pufferfunktion übernehmen könnten. Das Wasserlaufsystem sei zu betrachten und eine Erneuerung der Brücken in Angriff zu nehmen.
Auch wenn der Denkmalschutz den Rahmen gebe, hätten die Bürger besonders im südlichen, nichthistorischen Teil die Möglichkeit, Ideen einzubringen. Dazu kamen die Teilnehmer an Thementischen zusammen. Eine zweite Toilette, eine Verlagerung des Spielplatzes und ähnliches brachten sie dabei als Anregungen ein.
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