Ist die Ruhe bald vorbei? | Schaumburger Wochenblatt

Ist die Ruhe bald vorbei?

Rushour und Stau auf dem Hasenpfahl vor der Sperrung durch die Kreiselbaustelle... (Foto: gk)
Rushour und Stau auf dem Hasenpfahl vor der Sperrung durch die Kreiselbaustelle... (Foto: gk)
Rushour und Stau auf dem Hasenpfahl vor der Sperrung durch die Kreiselbaustelle... (Foto: gk)
Rushour und Stau auf dem Hasenpfahl vor der Sperrung durch die Kreiselbaustelle... (Foto: gk)
Rushour und Stau auf dem Hasenpfahl vor der Sperrung durch die Kreiselbaustelle... (Foto: gk)

Ende August, so die Ankündigung der Stadtverwaltung, wird die Barnestraße an der Kreiselbaustelle wieder geöffnet, die Achse Barnestraße zwischen Innenstadt und dem Schulzentrum in der Barne wieder befahrbar. Mit einem bedauerndem „Schade“ und „Warum eigentlich?“ wird dies von Anwohnern der Straße Am Hasenpfahl kommentiert. Denn die Sperrung durch die Baustelle um den neuen Kreisel, zwischen Barnestraße und Am Hasenpfahl, hatte einen positiven Effekt: Sie wirkte massiv verkehrsberuhigend.

Die Pendler sind weg

Und nicht nur das. Die Sperrung hat den Beweis erbracht, der über Jahre auch von der Stadtverwaltung – trotz Widersprüche und Protestaktionen seitens der Anwohner, gemeinsam mit Ortsratsmitgliedern und dem damaligen Landtagsabgeordneten Wilhelm Heidemann – anders gesehen wurde: Es sind überwiegend die täglichen Pendler, vermehrt aus dem Schaumburger Land, die über die „Lange Straße“ den „Hasenpfahl“ als Umgehungs- und somit als Durchgangsstraße nutzen, um die innerstädtischen Ampeln auf ihren Fahrten zum Bahnhof in Wunstorf oder zu ihren Arbeitsplätzen außerhalb nutzen. Das führt seit langem zu einem sehr hohen Verkehrsaufkommen und entsprechenden Belastungen Am Hasenpfahl.

Bereits vor 20 Jahren wurden bei einer offiziellen Erfassung über 10.000 Fahrzeuge täglich gezählt, die durch den Hasenpfahl fahren – Tendenz steigend. Und es ist nicht, wie wiederholt dargestellt, der PKW-Verkehr der Anwohner vom Hasenpfahl und den anliegenden Wohnquartieren zwischen Kolenfelder und Barnestraße, der für das Verkehrsaufkommen sorgt. Eigentlich dient der Hasenpfahl nur als Erschließungsstraße für das Wohnquartier.

Vorschlag der Anlieger

Während der gesamten Bauphase zeigte sich das Verkehrsaufkommen Am Hasenpfahl wie in einem verkehrsberuhigten Straßenabschnitt – auch ohne Tempo-30-Regelung. Und das nicht nur während der Ferienzeit, wie man meinen könnte. Entsprechend geringer war damit auch die Lärmbelästigung, denen die Anwohner ansonsten Tag und Nacht ausgesetzt sind. Die Sperrung habe auch zu keinen besonderen Beeinträchtigungen oder gar Beschwerden geführt, wie die Stadtverwaltung auf Anfrage mitteilte. Warum also, so fragen sich Anwohner, könne man sich diese Erfahrungen nicht zunutze machen und mit einer generellen Sperrung der Bahnunterführung an der Barnestraße die verkehrliche Entlastung der Barnestraße und Am Hasenpfahl belassen?

Für Fußgänger, Radfahrer und die Busse des öffentlichen Nahverkehrs sollte die Unterführung selbstverständlich passierbar bleiben. Es wäre ihrer Meinung nach „eine konsequente Verkehrsberuhigungsmaßnahme für beide Straßen“. Wer die genannten Wohnquartiere zwischen Hasenpfahl und Barnestraße, oder die gewerblichen und ärztlichen Angebote am Barneplatz erreichen möchte, kann dies nach wie vor über die Kolenfelder Straße und die südliche Zufahrt in den Hasenpfahl erreichen, wie es auch während der Kreiselsperrung funktionierte. Ein Kriechverkehr durch die Seitenstraßen erwarte man nicht. Zu „unbequem“ sind die Fahrten durch schmale Straßen mit ruhendem Verkehr.

Eher ein Nachteil

Ein vielleicht nicht ganz neuer Vorschlag für den Hasenpfahl, aber einer, der ernsthaft von Politik und Verwaltung in Erwägung gezogen werden sollte, wenn man es mit den Verkehrsberuhigungen innerhalb von Wohnquartieren ehrlich meint. Und, so der weitere Hinweis von Anwohnern, dadurch könne man rechtzeitig Vorsorge für flankierende Maßnahmen treffen, damit spätestens zur Eröffnung der Nordumgehung der Hasenpfahl nicht weiterhin als Schleichweg interessant ist, sondern die Umgehungsstraße ihren Zweck erfüllt.

Im Kreisel wird in diesem Zusammenhang kein Vorteil gesehen. Eher ein Nachteil. Denn jeder Kreisel beschleunigt den Verkehr, soll den Verkehrsfluss verbessern. Somit wird er nicht zur Verkehrsberuhigung beitragen, sondern für einen PKW-Verkehr auf dem Hasenpfahl in Zukunft anziehend wirken.


Winfried Gburek
Winfried Gburek

Freier Redakteur Schaumburger Wochenblatt

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