Herz entscheidet über Kopf beim Innenstadtbesuch | Schaumburger Wochenblatt

Beim Neujahrsempfang des Stadtmarketingvereins „Pro Rinteln“ hatte Vorsitzender Thomas Gieselmann gleich zwei Highlights auf der Tagesordnung. Zum einen stellte er die neue Stadtmanagerin des Vereins vor, Imke Bachmann. Sie kommt aus dem Kultur- und Theaterbereich und hat bereits Visionen für neue Veranstaltungen in der Stadt. Besonders die Tatsache, dass die Ideengeberin für Grimms Märchen „Tischlein deck dich“ aus Rinteln kommt, beflügelt sie. Bachmanns über sich selbst: „Ich bin belastbar und stressresistent!“ Sie wird der Kopf des Teams von Pro Rinteln sein und perspektivisch auch die Online-Präsenz des Vereins stärken.

Seit 2008 hat jeder fünfte Betrieb geschlossen

Die Zahlen, Daten und Fakten, die dann Hans-Hermann Buhr von der IHK Hannover im Gepäck hatte, zeigten sehr deutlich auf, dass Handel in den Innenstädten heute immer herausfordernder wird. Allerdings nicht unmöglich, darauf wies der Handelsexperte auch hin, denn besonders die Tatsache, dass beim Besuch von Innenstädten zum shoppen das Herz mehr entscheidet als der Kopf, macht Mut. Konkret heißt das für Rinteln: „Sie haben eine tolle Landschaft, eine attraktive Innenstadt, ein gutes Kulturangebot! Was wollen sie mehr, nutzen sie es!“ Trotz herausfordernder Zeiten für die Wirtschaft und ihre Standorte, trotz vieler Fragezeichen in den Köpfen der Menschen anlässlich der politischen Weltlage, trotz weiterhin negativer Erwartungen zur Geschäftslage und wenig rosigen Aussichten in der Gastrobranche, können Innenstadthandel noch funktionieren. In den vergangenen 17 Jahren hätte jeder fünfte Betrieb es nicht geschafft und geschlossen, doch beim Gang durch die Rintelner Innenstadt sei ihm aufgefallen, dass hier noch eine gute Bandbreite an inhabergeführten Geschäften Waren anbietet.

Die Musik spielt im Online-Handel

Stellen müsste sich der Handel auch der Tatsache, dass „...die Musik im Online-Handel besonders in Branchen spielt, die auch in den Innenstädten vertreten ist!“ Besonders Fashion und Accessoires werden online gekauft. Deshalb müsse man sich immer wieder die Frage stellen: „Wie kann man Kunden zurück in die Innenstädte holen?“ Kunden wünschten sich dabei besonders viel Grün in den Städten, Bäume, Klimaoasen, eine gute Verkehrsinfrastruktur und möglichst wenig Leerstände. Gut aufgestellt sah Buhr Rinteln bei den acht verkaufsoffenen Sonntagen: „Das schaffen viele andere Städte nicht!“ „Gemeinsam“ sei das Zauberwort für erfolgreichen Handel und dazu gehörten natürlich auch abgestimmte Öffnungszeiten. In Rinteln seit Jahren ein Problem.

Aufbruch ins Online-Universum

Rintelns Programmmanagerin Stefanie Popp lud dann noch zu einem Termin am 24. Februar um 18.30 Uhr in das „Café Forum Brückentor“ (Eingang Weserstraße) ein. Dort soll es um die Frage gehen, wie sich Handel und Tourismus ergänzen können und außerdem stellt Matthias Gräbner vom Touristikzentrum Westliches Weserbergland den Daten-Pool „Niedersachsen Hub“ vor.