„Erbschaft ausschlagen? -Geld stinkt doch nicht“ | Schaumburger Wochenblatt

29.08.2024 14:59

„Erbschaft ausschlagen? -
Geld stinkt doch nicht“

Frank Paul. (Foto: privat)
Frank Paul. (Foto: privat)
Frank Paul. (Foto: privat)
Frank Paul. (Foto: privat)
Frank Paul. (Foto: privat)

Es ist die Zeit der großen Erbschaften. Das vererbte Vermögen stammt größtenteils aus der Zeit der Wirtschaftswunder und der goldenen Zeit des wirtschaftlichen Booms. Diese Vermögen wurden oftmals durch harte Arbeit und durch Zeiten des Verzichts erworben.
Es ist ein legitimer juristischer Kniff, das Erbe auszuschlagen. Immer dann, wenn man einen Nachlass mit zu hohen Verbindlichkeiten erbt, kann man dieses Erbe Ausschlagen, um sich nicht selbst zu verschulden. Es gibt sogar Menschen, die Erbschaften ausschlagen, weil sie nichts mit dem Erblasser, dem Verstorbenen, zu tun haben wollen. Andere sagen: „Geld stinkt doch nicht“ und sacken fröhlich pfeifend Geld und weiteres Vermögen ein.
Was würden wir tun? Würden wir so ein Erbe antreten? Vermutlich ja. Und wenn es dann noch ein wertvolles Erbe ist, noch viel lieber.
Ein paar Menschen erben mehrfach, manche nie.

Aber ein besonderes Erbe ist jedem von uns eigentlich schon jetzt sicher, und das ohne Risiko. „Denn die sich vom Geist Gottes leiten lassen, sind Kinder Gottes“ (Römer 8,14) und weiter heißt es: „Sind wir aber Kinder, dann sind wir auch Erben; Erben Gottes und Miterben Christi, wenn wir mit ihm leiden, um mit ihm auch verherrlicht zu werden“ (Römer 8, 17).
Gott hat uns das Leben aus Liebe geschenkt. Wir sind keine Marionetten, wir sind mündige Menschen mit eigenen Entscheidungen und Fehlentscheidungen. Und gerade diese Fehlentscheidungen machen uns eigentlich unser fantastisches Erbe zunichte. Wenn es da nicht unseren „Anwalt in Erbsachen“, Jesus, gegeben hätte. Er hat sich für genau diese Fehlentscheidungen aufgeopfert und hat mit seinem Leid und Leben quasi die Erbschaftssteuer im Voraus gezahlt, die eigentlich auf unserer Schlussrechnung stehen müsste. Wir dürfen auf Grund dieser Gnade Jesus’ Miterben sein, seine Geschwister. Wenn wir mit ihm leiden und leben, werden wir auch mit ihm zusammen verherrlicht.
Da schließt sich der Kreis. Wenn wir zu Jesus stehen und zu ihm halten, was verständlich wäre, weil er zu uns hält, dann werden wir unser Erbe bekommen. Ein Leben nach dem weltlichen Leben, ein Leben ohne Leiden und Schmerz, ohne Neid und Missgunst.
Und was machen wir? Wir treten genau dieses Erbe mit Füßen. Wir kümmern uns nicht um unseren Glauben und unsere Werte, wir geben diese Säulen unseres Lebens, die auch die Säulen unserer Gesellschaft sind, einfach auf, aus Desinteresse, aus Bequemlichkeit und teilweise weil es einfach nicht chic ist, sich zu Gott zu bekennen. Die Frage, die sich mir dabei stellt, ist: „Warum ist das so?“ Brauchen wir nicht immer wieder einen starken Partner fürs Leben, eine Schulter zum Anlehnen oder einen zuverlässigen Bruder oder Vater?
Tut das nicht allein schon gut, wenn man im Leben einen leiblichen Vater oder Bruder, eine Schwester oder Mutter hat? Und dann hat man diesen liebenden Gott und Jesus noch zusätzlich an seiner Seite. Ich weiß, dass ich durch Gott nicht von allem verschont bleibe, aber sein Erbe ist nicht hier und jetzt, sein Erbe ist meine, ist unsere Zukunft. Wenn es mir hier auf dieser Welt stinkt, dann kann ich auf ihn zählen. Materielles stinkt ab, Glaube, Liebe und Hoffnung nicht. Lassen Sie uns dieses fantastische Erbe nicht aus den Augen verlieren und als Gottes Kinder antreten.

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