Im Rahmen des Programms „Zeitgenössische Musik in der Schule“ der Niedersächsischen Sparkassenstiftung und Musikland Niedersachsen besucht Ansgar Sillies den Musikunterricht der Otto-Hahn-Schule, um dort gemeinsam mit den Schülern und der Fachlehrerin Camelia Bogdan im Musikunterricht zum Thema „Das Gras wachsen hören“ zu arbeiten. Bis November finden insgesamt fünf Unterrichtsbesuche statt.
In diesem Workshop suchen Schüler und der Künstler gemeinsam Wege, um den Vorgang des Wachsens zu vertonen. Die Natur bietet jede Menge Inspiration: beispielsweise das Wachsen der Wolkenformationen bei einem aufziehenden Gewitter. Häufig ist der Vorgang des Wachsens allerdings nicht direkt sichtbar. Er hinterlässt aber Spuren: sei es die aufgeplatzte Rinde an einem Baum oder die immer feiner werdende Verästelung bis hin zum jungen Trieb. Solche und andere Spuren werden gesucht und zu Klang weiterverarbeitet.
Ansgar Sillies studierte Szenografie an der Hochschule Hannover. Heute arbeitet er als freier Bühnenbildner, Musiker und Klangkünstler sowie als Lehrbeauftragter für Szenografie an der Hochschule Hannover. Theater- und Filmmusik komponierte er unter anderem für das Staatstheater Kassel, Oldenburgisches Staatstheater, Schauspiel Essen, Theater Bonn sowie für den WDR und den Cornelsen Verlag. Seine Ausstellungen und Klangperformances waren in zahlreichen Kultureinrichtungen im In- und Ausland zu sehen und zu hören. Im Duo mit dem niederländischen Klangkünstler Remco de Kluizenaar erarbeitet er regelmäßig ortsspezifische Klangperformances. Ansgar Silies ist Preisträger des Künstlerstipendiums 2009 der Emsländischen Landschaft.

Zeitgenössische Musik in der Schule

Die Niedersächsische Sparkassenstiftung bietet zusammen mit Musikland Niedersachsen und dem Niedersächsischen Kultusministerium von September bis November 2023 das Programm „Zeitgenössische Musik in der Schule“ an. Musiker, Komponisten sowie Ensembles besuchen für fünf Doppelstunden den Musikunterricht und entwickeln gemeinsam mit Schülern eigene Kompositionen. Erstmals sind auch Grundschulen eingeladen, an dem Projekt teilzunehmen. Im Vordergrund stehen das Experimentieren mit Klängen und Instrumenten, das Improvisieren und Entwickeln eigener kreativer Ideen. Über diesen direkten Zugang und den persönlichen Kontakt mit den Künstlern werden auch Jugendliche angesprochen, die vorher noch kein Instrument gespielt haben.
Insgesamt neun niedersächsische Schulen, darunter Grund-, Gesamt- und Oberschulen, eine Förderschule sowie eine Berufsschule, wurden für das Programm ausgewählt. Auch 2023 sind neben Ansgar Sillies namhafte Künstler aus verschiedensten Spielarten zeitgenössischer Musik dabei wie der Klangkünstler Stefan Roigk und die Bildende Künstlerin Daniela Fromberg mit „Das rappelnde Klassenzimmer“, die Komponistin Birke J. Bertelsmeier mit „Kompositionen und/oder notierte Improvisation für Stimme, Körper und Alltagsgegenstände“ sowie der Komponist Christof Littman und der Tänzer Aron Nowak mit „I like to move it!” Foto: privat