Der Aufbauanleitung folgend die kleinen Steine ineinander drücken, zwischendurch immer wieder mit dem Hammer festklopfen. Dutzende von freiwilligen Helfern, Schüler der Schule am Schlosspark, Angehörige der Stadtverwaltung, von der PLSW und aus den Integrationsnetzwerken puzzelten fleißig, um die farbigen Rampen schrittweise anwachsen zu lassen. Die Rampen seien ein Blickfang, eine sehr schöne Möglichkeit ohne erhobenen Zeigefinger auf das Thema Barrierefreiheit aufmerksam zu machen, wie Rita Ebel lächelnd schilderte. Als Lego-Oma hat die 65-Jährige aus Hessen einen hohen Bekanntheitsgrad erlangt mit den Rampen, die aus handelsüblichen Legosteinen gefertigt Menschen im Rollstuhl den Zugang zu Geschäften und weiteren Einrichtungen erleichtern, wo eine Stufe im Wege ist. Es gehe ihr darum, Hemmschwellen abzubauen, das Nachdenken über Barrierefreiheit anzuregen und diese zu erreichen, erklärte die Hanauerin, die selbst einen Rollstuhl nutzt. Rund 100 Rampen sind mit ihrer Hilfe entstanden und sind in vielen Städten in Deutschland und mittlerweile auch im benachbarten Ausland im Einsatz.
Sunita Schwarz, Leiterin der EUTB in Stadthagen, und Gründerin des Trägervereins ZePGiS – Zentrum für psychosoziale Gesundheit in Schaumburg, hatte Rita Ebel um Unterstützung für eine „Rampen-Aktion“ auch in Stadthagen gebeten. Insgesamt 50 Kilogramm Lego standen als Baumaterial zur Verfügung, ein bedeutender Teil davon stammte aus einer Spende des Spielzeuggeschäftes „Spielmit“.
Die in Stadthagen entstandenen Rampen sind noch für keinen bestimmten Verwendungsort vorgesehen. Sunita Schwarz erklärte, es gehe mit der Aktion darum, das Nachdenken darüber anzuregen, welche Wege und Möglichkeiten es gebe, um Barrierefreiheit und Teilhabe zu erreichen. Das angeeignete Wissen gebe man gern weiter. Einrichtungen in Schaumburg, die sich für die Legorampen interessieren, könnten sich gern an die EUTB wenden, hielt sie fest.
Foto: bb