Das Thema Bewegung hat bei der von der Stadt Stadthagen in Kooperation mit der Krankenkasse BKK24 organisierten Veranstaltung „Prävention – Was geht mich das an?“ eine zentrale Rolle gespielt. Hauptreferent Professor Axel Haverich unterstrich, dass ein aktiver Lebensstil eine erhebliche Wirkung für die Vorbeugung von Krankheiten habe.
Haverich, international bekannt für seine Leistungen als Herzchirurg, berichtete, dass ihn mit Blick auf die Vielzahl der von ihm vorgenommenen Operationen ein Gedanke umgetrieben habe. „Das hätte der Patient nicht nötig gehabt, wenn er einen gesunden Lebensstil gepflegt hätte.“ Gerade im Bereich der Arterienverkalkung mit ihren schwerwiegenden Folgen würden auch Faktoren wie das Rauchen eine entscheidende Rolle spielen, so Haverich bei seinem Vortrag im Rahmen von „Stadthagen. Gesunde Stadt. Für alle.“. Größte Bedeutung habe jedoch auch ein Mangel an Bewegung. Umgekehrt habe ein aktiver Lebensstil einen erheblichen vorbeugenden Effekt, so Haverich. Dies gelte für ein sehr breites Spektrum an Krankheiten. Viele Studien würden dies belegen. Gemeinsam mit Partnern unter anderem aus der Sportmedizin forschte Haverich hier intensiv. Er untersuchte dabei gerade auch, wie Menschen am besten dabei zu unterstützen sind, einen aktiveren Lebensstil durchzuhalten.
Diese Frage vertiefte eine Podiumsdiskussion, moderiert von Melanie Bargemann, Projektkoordinatorin von „Stadthagen. Gesunde Stadt. Für alle“. Dabei führte Doktor Hedwig Boeck, Geschäftsführerin der rebirth-active GmbH, gemeinsam mit Haverich aus, dass es gelte, Übungen und Bewegungseinheiten möglichst niedrigschwellig in den Alltag zu integrieren. Gutes Beispiel sei es hier, sich für den Arbeitsweg aufs Fahrrad zu schwingen. Auf Grundlage ausführlicher Studien sei die App der rebirth-active GmbH entwickelt worden, die beim Durchalten unterstütze. Jörg Nielaczny, Vorstand der BKK24, und Regionalleiter Dennis Busche wiesen darauf hin, dass im Rahmen des Programms „Länger besser leben“ die heimische Krankenversicherung dem Thema Vorsorge einen besonderen Stellenwert einräume. Nielaczny erklärte, dass bundesweit 1,2 Prozent der Gesundheitskosten für Prävention ausgegeben würden. Bei aller Bedeutung von kurativen Maßnahmen, zeige dieses Verhältnis doch eine Schieflage auf. Der städtische Wirtschaftsförderer Lars Masurek hob die große wirtschaftliche Bedeutung des Gesundheitssektors hervor. Melanie Bargemann kündigte weitere Aktionen im Rahmen der „Gesunden Stadt“ an. Unter anderem sei eine Challenge geplant, in der sich die Teilnehmer mit Bürgermeister Oliver Theiß in Bezug auf einen aktiven Lebensstil messen können (Weiterer Bericht nächste Woche).
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