Unter dem Motto „Psychische Gesundheit in Schaumburg – Mitreden, mitgestalten, mitentscheiden“ kamen rund 170 Fachkräfte, Betroffene und Angehörige zur zweiten Gesundheitskonferenz des Landkreises Schaumburg zusammen. Organisiert wurde die Veranstaltung von der Koordinierungsstelle der Gesundheitsregion Schaumburg.
Landrat Jörg Farr und Vivien Kühnel vom niedersächsischen Gesundheitsministerium machten zu Beginn auf die drängende Bedeutung des Themas aufmerksam: Jeder vierte Mensch ist von einer psychischen Erkrankung betroffen. Farr betonte, dass Schaumburg bereits gut vernetzt sei, um diesen Herausforderungen zu begegnen. Netzwerke wie die Frühen Hilfen oder das Bündnis gegen Depression seien dabei zentral. Kühnel hob die Bedeutung der kommunalen Zusammenarbeit und Steuerung hervor, die Schaumburg als eine von 39 Gesundheitsregionen Niedersachsens informierten. Besonders hervorgehoben wurde die geplante psychosomatische Institutsambulanz der Burghof-Klinik, die Gruppentherapien anbieten wird. Auch der Sozialpsychiatrische Dienst stellte seine niedrigschwellige Beratung vor, die anonym in Anspruch genommen werden kann.
Zudem wurde das Projekt „Empower Migrants“ vorgestellt, das Zugänge zu psychosozialen Hilfsangeboten für Zugewanderte in bis zu 11 Sprachen schafft. Weitere Themen umfassten die Beratung von Menschen mit Behinderungen durch die EUTB und die Unterstützung von Familien, in denen psychische Erkrankungen eine Rolle spielen.
Die Konferenz war geprägt von dem gemeinsamen Ziel, psychische Erkrankungen zu enttabuisieren und die Zusammenarbeit zwischen den Akteuren im Landkreis zu stärken. In Fachforen wurden Ansätze zur Prävention und Versorgung diskutiert, darunter die Sichtbarkeit von Beratungsstellen für Jugendliche und die psychiatrische Versorgung von Pflegebedürftigen.
Weitere Eindrücke und Ergebnisse der Konferenz sind auf der Website der Gesundheitsregion Schaumburg unter www.schaumburg.de/gesundheitsregion zu finden.