Bei Olympia in diesem Jahr in Paris haben wir es mal wieder gesehen. Neue persönliche Bestleistungen, nationale Rekorde, olympische Rekorde oder auch Weltrekorde. Die Athletinnen und Athleten haben sich mächtig ins Zeug gelegt, um ganz vorne dabei zu sein. Ein wunderbares Festival in ganz unterschiedlichen Disziplinen.
Nun sind wir in oder um Wunstorf und so gar nicht bei Olympia. Und trotzdem kann man einander anspornen. Das fängt schon bei den Kindern an: Der Ansporn zum Lernen, zum Wachsen, zum Immer-Besser-Werden. Und es geht immer weiter: Herausforderungen begegnen uns unser Leben langund immer ist die Frage: War es gut oder geht es besser?
Manche Menschen mögen solch eine Betrachtung nicht, weil Kritik grundsätzlich als etwas wahrgenommen wird, was mich als Mensch infragestellt. Ja, solche Kritik gibt es (leider), aber bei der Frage „Geht es besser“ geht es nicht darum, ob die Gegenwart schlecht war. Es geht nur darum, was man lernen kann, um besser zu werden. Die einen sagen: „Wir feilen an Ideen“, die anderen sagen „Das Bessere ist der größte Feind des Guten.“ Beides ist wahr. Nur wenn, wir uns gegenseitig aufzeigen, was noch besser werden kann, können wir als Persönlichkeiten wachsen und Motivation schöpfen. In der Bibel steht: „Und lasst uns aufeinander achthaben und einander anspornen zur Liebe und zu guten Werken.“ (Hebräer 10,24).
Dieses Zusammenspiel bedarf eines anspornenden Teils und eines anzuspornenden Teils. Also ist das Achthaben und das Wachsen eine Gruppenaufgabe. Dabei ist es irrelevant, ob in der Familie, im Freundeskreis, im Beruf oder einer Gemeinde: Wir müssen etwas gemeinsam machen, damit es richtig wird, damit wir richtig gut werden. Das bedarf einiger Übung, damit es die richtige Kritik (die ermutigt) und nicht die falsche Kritik ist (die niedermacht) und das richtige Lob (das den Fortschritt geltend macht) und nicht das falsche Lob (das Lob der Gefälligkeit ohne Leistung). Ja, Gemeinschaft ist Arbeit und auch gleichzeitig gut für jedes Individuum. Jeden Tag etwas besser.