Bald können erste Gäste einziehen | Schaumburger Wochenblatt

20.02.2025 10:14

Bald können erste Gäste einziehen

Bernd Hellmann (li.), Anke Reichwald und Axel Rinne blicken der Aufnahme des Betriebs im Hospiz in Schaumburg entgegen. (Foto: bb)
Bernd Hellmann (li.), Anke Reichwald und Axel Rinne blicken der Aufnahme des Betriebs im Hospiz in Schaumburg entgegen. (Foto: bb)
Bernd Hellmann (li.), Anke Reichwald und Axel Rinne blicken der Aufnahme des Betriebs im Hospiz in Schaumburg entgegen. (Foto: bb)
Bernd Hellmann (li.), Anke Reichwald und Axel Rinne blicken der Aufnahme des Betriebs im Hospiz in Schaumburg entgegen. (Foto: bb)
Bernd Hellmann (li.), Anke Reichwald und Axel Rinne blicken der Aufnahme des Betriebs im Hospiz in Schaumburg entgegen. (Foto: bb)

Die Inneneinrichtung des Hospizes in Schaumburg ist nahezu abgeschlossen, die Aufnahme des Betriebes mit den ersten Gästen soll etwa ab April erfolgen. Bewusst werde sich die Einrichtung in Stadthagen auch nach dem Start nach außen öffnen und Kontakt suchen, erklärte Geschäftsführerin Anke Reichwald.

Axel Rinne, Vorsitzender der Stiftung Krankenhaus Bethel, berichtete, dass er ein großes Interesse am Hospiz feststelle. Er habe schon erste Anfragen für eine Aufnahme erhalten. Es mache betroffen, hier noch ablehnen zu müssen, so Rinne. Etwa ab April könnten jedoch die ersten Gäste aufgenommen werden.
Rinne führte aus, dass mit der Eröffnung des Hospizes die letzte Lücke in einem Netzwerk in Schaumburg für Schwerstkranke und sterbende Menschen geschlossen werde. Es gehe darum, hier Gäste mit einer „hohen Symptomlast“ unterzubringen, die zum Beispiel unter großflächigen Wunden leiden, wie Reichwald ergänzte.

Gäste im Hospiz besuchen

In vielen Köpfen seien Vorstellungen von einem Hospiz verbreitet, als einem dunklen, von Leid geprägten Ort, erklärte sie. Dies sie jedoch eine falsche Vorstellung. „Hier findet Leben statt, hier werden Geschichten geschrieben“, betonte sie aus ihrer langjährigen Erfahrung aus einer Einrichtung in Hannover. So gelte denn auch die Aufforderung beispielsweise an Vereinskameraden oder die Doppelkopfrunde, den alten Kumpel, der Gast im Hospiz ist, zu besuchen.
Derzeit würden sich die Mitarbeiter auf den Start des Betriebes vorbereiten, berichtete die Geschäftsführerin. Dazu gehöre es zum Beispiel, im Hospiz zu übernachten. Dabei gehe es darum, mit den Gegebenheiten vertraut zu werden und letzte „Kinderkrankheiten“ aufzuspüren.

Große Unterstützung für die Einrichtung

Das Gebäude gibt im Erdgeschoss Raum für zehn Gästebetten, hinzu kommen die Büros für die Verwaltung, wie Axel Rinne und Bernd Hellmann, Geschäftsführer der Stiftung Bethel erklärten. Die Stiftung baute das Hospiz, betrieben wird es von der „Hospiz in Schaumburg gGmbH“, deren Geschäftsführerin Anke Reichwald ist. Bei den Baukosten von rund 6,5 Millionen Euro sei nahezu eine Punktlandung gelungen, wie Axel Rinne festhielt. Bei der Finanzierung hätten sich als Förderer insbesondere die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Schaumburg-Lippe, der Landkreis Schaumburg, die Stadt Stadthagen über das Stadtsanierungsprogramm sowie das Amt für regionale Landesentwicklung des Landes Niedersachsen über die Regionalförderung der EU eingebracht. Sehr erfreulich sei die große Spendenbereitschaft innerhalb des Landkreises, welche die hohe Akzeptanz der Einrichtung unterstreiche, so Rinne. Nahezu 300.000 Euro an Spenden von Vereinen, Privatleuten und weiteren Unterstützern seien geflossen.

Teil eines größeren Netzwerkes

Er unterstrich, dass das Hospiz Teil eines Netzwerkes mit dem Klinikum, den niedergelassenen Ärzten, den im Palliativnetzwerk organisierten Ehrenamtlichen und den spezialisierten Pflegediensten sei. Die Versorgung der Menschen im Landkreis werde im Zusammenspiel geleistet. Im Obergeschoss entstanden Büro- und Praxisräume für hospiznahe Nutzungen. Hier ist bereits das Hospiz- und Palliativnetzwerk sowie der ehrenamtliche Hospizdienst OPAL eingezogen. „Es sind aber noch Fläche frei“, wie Bernd Hellmann erklärte.
Auch wenn sich die Aufbauphase, dem Ende zuneige, sei das Hospiz weiterhin auf Spenden angewiesen, so Reichwald und Hellmann. Einerseits gehe es noch um die Abrundung der Einrichtung. Andererseits sie es Auflage, dass Hospize 5 Prozent ihrer Betriebskosten durch Spenden decken. Dies sei eine Herausforderung, so Reichwald. Jedoch auch eine bewusste und sinnvolle Entscheidung, um solche Einrichtungen eng in die Gesellschaft einzubinden. „Geht raus, öffnet euer Haus“, sei die Devise.
Wer sich zum Hospiz informieren will, kann sich unter anke.reichwald@hospiz-schaumburg.de an die Geschäftsführerin wenden.
Foto: bb


Bastian Borchers
Bastian Borchers

Redakteur Schaumburger Wochenblatt

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