Mit der Schlüsselübergabe an Vertreterinnen der „Hospiz in Schaumburg gGmbH“ ist der letzte offizielle Schritt zur Betriebsaufnahme des Hospiz- und Palliativzentrums in Stadthagen vollzogen. Im April können hier die ersten schwerstkranken Gäste einziehen, die in einer freundlichen, lichten, lebensbejahenden Atmosphäre Unterstützung finden sollen.
Axel Rinne, Vorsitzender der Stiftung Krankenhaus Bethel, betonte, dass mit der Einweihung der Einrichtung ein letzter noch fehlender Baustein im Bereich der Palliativ- und Hospiz-Versorgung im Landkreis Schaumburg gesetzt werde. Die Stiftung hat die Einrichtung in der Probsthäger Straße in Stadthagen erbaut, die „Hospiz in Schaumburg gGmbH“ wird dort die Gäste versorgen. Rinne wies auf den Zweck des Hauses hin, dass es Menschen ermöglichen solle, ihr Leben in Würde und unter weitestgehender Linderung von Schmerzen und Beschwerden zu einem Ende führen zu können. Zudem diene es der Entlastung der Angehörigen, die nun keine weiten Wege mehr zu einem Hospiz außerhalb Schaumburgs fahren müssten. Rinne dankte den verschiedenen Akteuren bis hin zu den Privatleuten, die mit einer außerordentlichen Spendenbereitschaft den Bau ermöglicht hätten.
Frauke Patzke vom Amt für regionale Landesentwicklung Leine-Weser, erklärte, dass hier ein Ort „der Geborgenheit und Fürsorge für Menschen in ihrer letzten Lebensphase“ entstehe. Das Amt für regionale Landesentwicklung war einer der wichtigsten Partner bei der Finanzierung des Hospizes. Es wickelte eine Förderung aus Mitteln der Städtebauförderung ab (rund 542.000 Euro, jeweils ein Drittel der Mittel von Bund, Land und Stadt Stadthagen) sowie eine Förderung über 500.000 Euro aus EU-Mitteln der ZILE-Richtlinie. Patzke erklärte, dass der Abschluss des Baus ein Zeichen dafür sei, dass Gesellschaft und Verwaltung in sonst krisenhafter Zeit „funktioniere“. Eine Vielzahl von Akteuren habe bei der Verwirklichung wirkungsvoll zusammengearbeitet, hinzu komme das große Engagement von Privatleuten.
Kleis Heimann, erster Kreisrat, betonte, dass von dem Hospiz „viel Gutes für das Schaumburger Land“ ausgehen werde. Nach langem Prozess sei das Projekt nun an einem guten Standort verwirklicht worden.
Anke Reichwald, Geschäftsführerin der neuen Einrichtung, richtete einen „großen Dank“ an alle Unterstützer. Dabei hob sie besonders Axel Rinne und Bernd Hellmann, Geschäftsführer der Stiftung, hervor, die mit sehr langem Atem und Kreativität bei der Umschiffung von Hindernissen die Einrichtung von der Vision zur Verwirklichung geführt hätten. Menschen aus Schaumburg und angrenzenden Regionen könnten hier ihr letztes Zuhause finden. „Dat Lichthus“ wird als Name für die Einrichtung in Erwägung gezogen. Der Name spiele auf die lichtdurchflutete Atmosphäre im Gebäude an. Ebenso darauf, dass es auch ein Ort der Herzlichkeit und der Freude sei, so Reichwald.
Landesbischof Oliver Schuegraf unterstrich dieses in seiner Andacht und Segnung. „Licht, Liebe, Herzlichkeit und Gastfreundschaft“ sei der Geist, mit dem das Mitarbeiterteam das Haus führen werde.
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Die Baukosten für das Hospiz belaufen sich auf rund 6,75 Millionen Euro. Wichtigste Akteure bei der Finanzierung waren neben der Stiftung Bethel selbst:
Nahezu 300.000 Euro brachten zudem Spenden von Vereinen und Privatleuten ein. Weiterhin werden Spenden benötigt, es ist Auflage, dass ein Teil des laufenden Betriebes über Spenden finanziert wird.