Dass es bei dem Wettbewerb aber nicht nur um Konkurrenz geht, zeigten Rodenberg und Pollhagen: Als „Pollberg” schlossen sich einige der Jugendlichen spontan zusammen und ersetzten die Jugendfeuerwehr aus Welsede, die kurzfristig abgesagt hatte. Die Gruppe startete zwar außer Konkurrenz, aber die Veranstaltung diente schließlich auch der Übung - und machte Spaß. Der Wettbewerb gliederte sich in zwei Teile: eine Feuerwehrhindernisübung sowie einen 400-Meter-Staffellauf. „Beide sind vor allem auf Schnelligkeit ausgelegt. Das macht es für den Zuschauer spannender - vor allem, weil nur wenige Zehntelsekunden einen Ausschlag geben können”, sagte Jannik Bade, Fachbereichsleiter für Öffentlichkeitsarbeit in der KJF Schaumburg. Bei der Hindernisübung durchliefen die neunköpfigen Gruppen einen Parcours: Sie mussten Wassergraben, Hürde, Kriechtunnel und Laufbrett überwinden. Einige der Nachwuchs-Feuerwehrleute verlegten dabei eine Schlauchleitung, während die anderen mit Kübelspritzen einen Löschvorgang simulierten. Zum Schluss mussten die Jugendlichen feuerwehrtechnische Geräte zuordnen und unterschiedliche Knoten und Stiche fertigen. Der Staffellauf teilte sich auf alle neun Gruppenmitglieder auf. Manche Läufer mussten auch hier Hindernisse bewältigen und Übungen absolvieren: das Überwinden einer Leiterwand, den Transport eines C-Druckschlauchs sowie Feuerlöschers, das Unterlaufen einer Hochsprunglatte und das Verbinden sowie Anschließen zweier Schläuche, eines Verteilers sowie eines Stahlrohrs. Die internationale Variante des Jugendfeuerwehr-Bewerbs unterscheidet sich vor allem in einem Punkt vom Bundeswettbewerb: Abgesehen vom Startbefehl sprechen die Gruppenmitglieder nicht miteinander - jedes Wort, jeder Befehl führt zu Strafpunkten. So ist es möglich, dass eine Art Europameisterschaft durchgeführt werden kann. Der Internationale Jugendfeuerwehr-Bewerb des CTIF („Comité Technique International de prévention et d‘extinction du Feu”; Internationales technisches Komitee für vorbeugenden Brandschutz und Feuerlöschwesen) wird weltweit in etwa 40 Nationen nach den gleichen Richtlinien durchgeführt. Jede Gruppe erhielt zu Beginn des Wettbewerbs 1100 Startpunkte, 1000 in der Hindernisübung und 100 im Staffellauf. Für jeden Fehler gab es Minuspunkte. In ersterer Übung wurde zudem die Zeit in Sekunden und Zehntelsekunden von den Punkten abgezogen. Im Lauf gab es Abzüge für das Überschreiten der vorgegebenen Sollzeit - aber auch Pluspunkte für das Unterbieten. Nach fünf Jahren Pause fand die 15. Auflage des Wettbewerbs am vergangenen Wochenende erstmals wieder in Schaumburg statt. Das ist vor allem dem Engagement von Marcus Schmid, Fachbereichsleiter Wettbewerbe der KJF Schaumburg, sowie seinen Kolleginnen und Kollegen Wolfgang Abel, Kreis-Jugendfeuerwehrwartin Silke Weibels, Björn Held und Andreas Dolz, aber auch vielen weiteren Helfern zu verdanken. Diese hatten niedersachsenweit die Werbetrommel gerührt - und richteten direkt nach der Siegerehrung den Blick schon auf eine mögliche Wiederholung in zwei Jahren. Foto: tr