Seit 2011 haben sich die Einbrüche nahezu verdoppelt. Im vergangenen Jahr zählte die hiesige Polizei 91. Das sind 31 mehr als 2014. Ein Problem, dem die Beamten nur schwer habhaft werden. Die Aufklärungsquote liegt bei bescheidenden 16 Prozent. Als Grund nannte Kannengießer weit reisende Täter, die zunehmend aus Ostländern kämen und äußerst professionell vorgingen, teilweise auch „mafiös”. Das klassische Täterprofil gebe es nicht mehr. Zudem sind mehr als ein Drittel der Einbrüche nur Versuche ohne jegliche Anhaltspunkte. Die Täter nutzten oft die Tagesabwesenheit aus, wenn Eltern arbeiten und Kinder in der Schule sind, weiß Michael Panitz, Leiter Kriminalermittlungsdienst. Das Wichtigste sei daher, die Menschen in ihrem Verhalten zu sensibilisieren. Sei es als Hausbesitzer, der mit Beleuchtung für Leben hinter den Gardinen sorgt – oder als wachsamer Anrainer, der der Polizei zuarbeitet, wie Kannengießer ergänzte: „Ein neugierig wirkender Nachbar ist eine hervorragende Alarmanlage.” Zudem führen auch die Beamten verstärkt Streife, mitunter in zivil auf dem Rad. Die Gesamtheit im Blick, können die hiesigen Polizisten 62,77 Prozent aller Delikte aufklären. Kannengießer betonte: „In den letzten fünf Jahren hatten wir eine Aufklärungsquote über 60 Prozent – das ist ein außerordentlich guter Wert.” Gestiegen sind auch die Hausfriedensbrüche (+24) und Körperverletzungen (+18). Bei Letzterem allerdings in weniger Fällen gefährlichen oder schweren Ausmaßes. Bei den Pkw-Aufbrüchen nahm die Zahl sogar um 27 zu. „Früher wurden Taschen und Radios geklaut, heute sind professionelle Banden unterwegs”, erklärte Panitz. Die Beamten sehen nun ein neues Phänomen. In 19 Fällen knackten Täter Handwerkerfahrzeuge und klauten hochwertiges Werkzeug. Auch die Raubverbrechen sind mit 17 zu 15 im Vorjahr etwas mehr geworden. Rückläufig sind hingegen Einbrüche in Büro- und Lagerräume (-20) sowie Laden- (-17) und Taschendiebstähle (-13). Mit 235 Fällen, 77 mehr als 2014, sticht die Kinder- und Jugenddelinquenz heraus. Grund ist Kannengießer zufolge ein „Zickenkrieg”, den die Heranwachsenden häufiger mit Anzeigen austragen. Zudem hat es ein Schüler mit dem Haschischverkauf an Mitschüler geschafft, die minderjährigen Cannabis-Fälle um mehr als 50 Prozent zu steigern. Die Ermittler, so Kannengießer, hätten dank intensiver Arbeit und guter Netzwerke zahlreiche Abnehmer ausfindig machen können. Foto: jl