Die Geschichte des Friseurhandwerks in Lindhorst erzählt Ausstellungsleiter Gunter Ludewig ab 3. März im Bergbau – Museum im Dorfgemeinschaftszentrum. 1921 wurde von Friseur Heinrich Thürnau in dem damals von der Landwirtschaft als Erwerbszeig geprägten Dorf im Haus Nr. 82 (heute Bahnhofstraße 12) das erste Friseurgeschäft eröffnet. Vorher schnitten die im Ort ansässigen Schneider, Vater und Sohn Christoph Meier, im Nebenberuf als Barbiere den Menschen die Haare und rasierten die Männer. Zweimal wöchentlich drehten sie ihre Runde durch das Dorf. Wer nicht zu Hause war, musste bis zum nächsten Mal warten oder sich selbst die Haare schneiden oder sich selbst rasieren. Als dritter Barbier war der Gemeindediener und Nachtwächter Meier unterwegs, der ebenfalls über einen festen Kundenstamm verfügte. Nach Heinrich Thürnau eröffnete der Friseur Franz Handke sein eigenes Geschäft im Haus Nr. 49 (heute Bahnhofstraße 54). Unter der Überschrift „Friseure in Lindhorst” hat Gunter Ludewig eine interessante Sonderausstellung zusammengestellt, in der zahlreiche Exponate die Geschichte des Friseurhandwerks in dem Dorf wieder lebendig werden lassen. Unter den Ausstellungsstücken befindet sich unter anderem der Lehrvertrag, den der Friseurmeister Heinrich Kauke zum 1. April 1946 mit dem Lehrling Walter Rehmert abschließt. Bereits zehn Jahre später, am 15. Dezember 1956, legt der gelehrige Schüler die Meisterprüfung ab und kümmert sich in der Bahnhofstraße 53 im eigenen Geschäft um die Haarpracht der Lindhorster. Der Meisterbrief der Handwerkskammer Lübeck findet sich ebenfalls in der Ausstellung. Die Sonderausstellung wird am Sonntag, 3. März, um 14 Uhr eröffnet. Ludewig leitet dann mit einem Vortrag in das Thema ein. Der Eintritt ist frei. Anfragen und Anmeldungen nimmt Ludewig unter der Telefonnummer 05725/5243 nach 18 Uhr entgegen. Foto: bt