Im Rahmen einer kleinen Feierstunde im Sitzungsraum des Katasteramtes Rinteln zeigte der neue Leiter der Regionaldirektion Hameln des Landesamtes für Geoinformation und Landentwicklung Niedersachsen, Karl-Heinz Bertram, die beruflichen Werdegänge der beiden Vermessungsfachleute auf. „Von den Anfangsjahren als vermessungstechnische Berechnungen noch mit der Kurbelrechenmaschine erledigt wurden, bis zur heutigen hochtechnologischen Entwicklung, haben Sie viele Veränderungen in der Technik, aber auch bei den Reformen in der niedersächsischen Vermessungs- und Katasterverwaltung miterlebt”, sagte Bertram. Der in Obernkirchen wohnende Schuster studierte Vermessungswesen von 1969 bis 1972 in Hamburg. Nach dem Grundwehrdienst trat er eine Stelle bei einer privaten Firma für Kabeltechnik an, bevor sich der Vermessungsingenieur im Jahr 1979 für die Stelle beim damaligen Katasteramt in Bückeburg entschied. Nach zehn Jahren als Truppführer im vermessungstechnischen Außendienst bzw. als Topograph bot sich 1990 die Gelegenheit eine ganz andere Aufgabenstellung anzunehmen. Seitdem ist Schuster in der Geschäftsstelle des Gutachterausschusses für Grundstückswerte tätig gewesen. Hier zunächst in Bückeburg und nach der Zusammenlegung benachbarter Katasterämter zur damaligen Vermessungs- und Katasterbehörde Schaumburg in Rinteln. Die Vorbereitung der Verkehrswertgutachten, die Analysen aus der Grundstückskaufpreissammlung und die Zusammenstellung des jährlichen Grundstücksmarktberichtes gehörten zu seinen Hauptaufgaben. Bertram dankte dem zukünftigen Ruheständler für seine geleistete Arbeit und wünschte dem leidenschaftlichen Autoliebhaber und Besitzer zweier Oldtimer viel Spaß bei seinen Hobbys. „Gönnen Sie sich ab und zu einen Urlaub in Mexiko”, meinte Bertram, denn schließlich ist Reinhard Schuster mit einer Mexikanerin verheiratet.
Vermessungsdirektor Ernst-August Frie, der in Eime geboren wurde und in Elze wohnt hatte einen breiten Verantwortungsbereich. Er leitete in den vergangenen vier Jahren das Katasteramt Rinteln, war als koordinierender Dezernatsleiter im Bereich der gesamten Regionaldirektion Hameln zuständig für Vermessungen und die Führung des Liegenschaftskataster und stellvertretender Leiter der Regionaldirektion. Darüber hinaus leitete er viele Gutachterausschusssitzungen zur Erstellung von Verkehrswertgutachten.
Zunächst absolvierte Frie aber eine Ausbildung zum Landwirt, war anschließend Zeitsoldat, und studierte nach dem Abitur Geodäsie an der Technischen Universität in Hannover. 1980 folgte die Referendarzeit bei der Bezirksregierung Hannover und anschließend Beschäftigungen bei den Katasterämter in Lüchow-Dannenberg, Brake, Cuxhaven und Otterndorf. Nach 13 Jahren kehrte Frie in die heimische Region zurück, leitete das Katasteramt Hildesheim, wurde stellvertretender Behördenleiter der damaligen Vermessungs- und Katasterbehörde Südniedersachsen in Göttingen, bevor er letztlich in Rinteln eine neue dienstliche Herausforderung übernahm. „Ihr Wort fand in den landesweiten Dienstbesprechungen immer Gehör und stimmte die Teilnehmer nachdenklich”, lobte der Leiter der Regionaldirektion Bertram den zukünftigen Pensionär, der sich bei seinen Mitarbeitern aufgrund seiner ruhigen und ausgeglichenen Art sowie des kooperativen Führungsstils großer Beliebtheit erfreute.
Auch nach Beendigung seiner beruflichen Laufbahn wird es Ernst-August Frie offensichtlich nicht langweilig werden, warten doch mit der Präsidentschaft des „Lions Club Alfeld” und auf dem landwirtschaftlichen Familienbetrieb genügend Aktivitäten auf ihn. Ein Elektrofahrrad für Touren durch das Leine- und Weserbergland ist auch bereits beschafft. „Die Verabschiedung sehen wir mit einem lachenden und einem weinenden Auge”, so Martin Wegener, Vorsitzender des örtlichen Personalrats. „So sehr wir uns mit Ihnen über Ihren neuen Lebensabschnitt freuen, so sehr bedauern wir, dass zwei beliebte Kollegen von Bord gehen”, sagte Wegener, der neben guten Wünschen auch Abschiedsgeschenke der Kollegenschaft überreichte. Nette Worte, Präsente und gute Wünsche für die weiteren Lebenswege überbrachten auch die langjährigen Weggefährten und „Jung-Pensionäre” Dieter Obenhaus und Dr. Friedrich Kohlenberg.