Personalkarussel in Rat und Verwaltung | Schaumburger Wochenblatt

Stadtjurist Jan Boße ist erst im Mai 2023 in sein Amt als Stellvertreter von Bürgermeisterin Andrea Lange eingeführt worden, jetzt will er bereits zum 1. März weg aus Rinteln und künftig ins Gefängnis. Genauer gesagt: Boße will in der JVA Hannover arbeiten. Dort wird er Jurist im Niedersächsischen Strafvollzug. Der Rintelner Rat stimmte am gestrigen Donnerstag dem Weggang von Boße zu, nachdem der Verwaltungsausschuss dies bereits im Vorfeld getan hatte. Die Stellvertretung der Bürgermeisterin wird ab heute Jörg Schmieding als Leiter des Amtes für zentrale Dienste und Finanzen übernehmen. Stellvertretend für alle Ratskollegen würdigte Veit Rauch (CDU) die Verdienste Schmiedings: „Wir wüssten gar nicht, wie die Verwaltung ohne ihn funktionieren sollte!

Er hat es mehr als verdient!“ Schmieding wird zudem in verschiedene Gesellschafterversammlungen berufen. Und noch eine weitere Personalie stand auf der Tagesordnung des Rates: Ute Grieger, derzeit Leiterin des Ordnungsamtes, will zur Stadt Porta Westfalica wechseln. Ihr Posten wurde bereits intern ausgeschrieben. Sie geht zum 1. April und Ziel der Verwaltung ist es, möglichst keine Vakanz entstehen zu lassen. Unerwartet waren die Vorgänge zur dritten Personalie. Iris Melsa ist Nachrückerin im Rat für den scheidenden Heinrich Sasse jun., der seinen Verzicht auf sein Mandat auf der letzten Ratssitzung bekanntgegeben hatte. Für ihn wird Melsa künftig im Rat sitzen, allerdings nicht mehr für die WGS, für die Sasse in den Rat gewählt wurde. Melsa, die auch im Kreistag für die WGS sitzt, gab bekannt, dass sie sich von der WGS nicht ausreichend unterstützt gefühlt habe und mit sofortiger Wirkung zur CDU wechsele.

Dort wird sie in der Gruppe CDU/FDP künftig an Sitzungen teilnehmen und auch im Ortsrat Rinteln wird sie vertreten sein. Während Veit Rauch, CDU Fraktionsvorsitzender im Rat, die Entscheidung Melsa begrüßte und sich auf eine politische Zusammenarbeit freute, war aus WGS Kreisen eine gewisse Verstimmtheit zu hören, ohne diese in einer offiziellen Pressemeldung zu verbreiten. Durch den Wechsel Melsas zur CDU musste es auch Umbesetzung von Ausschüssen geben. Allein der Verzicht Sasses auf sein Ratsmandat macht dies nötig im Verwaltungsausschuss, Ausschuss für Schule, Sport und Kultur sowie im Ausschuss für Soziales, Jugend, Gleichstellung und Integration.