Perl vermutet als Grund zum einen das Wetter und zum anderen, dass sich viele Besucher in dem Gedränge und Geschiebe letztes Jahr nicht mehr wohl gefühlt haben. Deshalb habe man in diesem Jahr das Ausstellungsgelände mit seinen facettenreichen, niveauvollen Angeboten der 180 Aussteller ganz wesentlich (bis zum Rosenrondell im Schlosspark) ausgeweitet. Dort stand übrigens eine der Hauptattraktionen. Ein historisches Tanzzelt aus Belgien, in dem man sich in alte Zeiten wohlig zurückversetzt fühlen konnte. Bei diversen Theateraufführungen und Kinderunterhaltung konnte man sich dort von den vielen Eindrücken des Weihnachtszaubers erholen. Überhaupt war ein attraktives Rahmenprogramm auf der gesamten Ausstellungsfläche organisiert worden. Es gab Orte der Entspannung, so zum Beispiel bei einem Konzert in der Schlosskirche. Für eine Riesengaudi mit Schuhplattler und Trachtentanz sorgte so ganz nach dem Weihnachtszauber-Motto der (waschechte) Allgäuer Toni in seinen Krachledernen mit seinen Trachtentänzern aus der Steyrmark.
Es würde zu weit führen, alle Höhepunkte, wie das Late-Night-Shopping und das musikalische Feuerwerk am ersten Veranstaltungswochenende, noch einmal aufzuzählen. Es ist jedenfalls gelungen, die Besucher mit urigem Almhüttenzauber und besonderen Weihnachtsspezials zu begeistern.
Nicht ganz so begeistert zeigte sich Schlossverwalter Alexander Perl von den arktischen Temperaturen. Sie hätten zu hohen Betriebskosten geführt. Es musste an allen Tagen im Schloss, in der Remise und in den Zelten kräftig geheizt werden. Und das mit teurem Dieselkraftstoff, da normales Heizöl bei so niedrigen Temperaturen einfrieren würde. Hinzu kam, dass nicht verhindert werden konnte, dass trotz ständigen Gebrauchs mehrmals am Tag die ebenerdig verlegten Wasserrohre eingefroren. Hier hat es reichlich Arbeit gegeben.
Was die Besucherzahlen anbelangt, so hat es hauptsächlich Mitte letzter Woche und am letzten Veranstaltungstag witterungsbedingte Einbrüche gegeben. Da haben viele ihr Auto in der Garage gelassen. Perl erzählt, dass beispielsweise einer der angekündigten Busse aus Heidelberg neun Stunden auf der Autobahn verbracht hatte und erst um 18 Uhr hier angekommen war. Selbstverständlich haben die Fahrgäste noch in Ruhe über das Festgelände schlendern dürfen.
Des Weiteren hatten sich in diesem Jahr „nur” 500 Busse angemeldet. Das seien 150 Busse weniger gewesen als im letzten Jahr. Perl ist sich aber sicher, dass sich die Erweiterung des Veranstaltungsgeländes und das dadurch entspanntere Einkaufen herumsprechen werden und die Besucherzahlen sich schnell wieder auf die angepeilten 60.000 einpendeln. Jetzt ist im Schloss bis auf die Aufräumungsarbeiten wieder so etwas wie Normalität eingekehrt, und die Planungen für den inzwischen 10. Weihnachtszauber 2011 auf Schloss Bückeburg können beginnen. Foto: hb